Regen, Hagel, Blitze

Unwetter in Steiermark: „Es war extrem turbulent“

Steiermark
05.07.2022 08:38

Was für eine ereignisreiche Nacht für viele steirische Feuerwehrleute: 90 Wehren mussten zu gut 140 Unwettereinsätzen ausrücken, auch die Hagelabwehr war gefordert. Drama in Edelschrott: Ein Blitz setzte ein Einfamilienhaus in Brand, die Bewohner konnten sich retten.

Eine Unwetterfront ist in der Nacht auf Dienstag quer über die Steiermark gezogen, Hagel, Blitzschlag und Starkregen haben zu 140 Feuerwehreinsätze geführt. Die Hauptaufgabe bestand aus Auspumparbeiten, Baumbergungen und dem Freimachen von Verkehrswegen. Im Laufe der Nacht ging der Starkregen in gewöhnliche Niederschläge über, die erst in der Früh aufhörten.

Voll gefordert war auch die Steirische Hagelabwehr. Gleich vier Flieger waren in der Luft, berichtet Chef Josef Mündler. „Es war extrem turbulent zu fliegen aufgrund der argen Windscherungen.“ Mündler erwartet leider einen „schlimmen Unwettersommer“.

Am meisten Niederschlag gab es laut dem Meteorologen Hannes Rieder (Zamg) im Bereich des Randgebirges von der Packalpe über die Stubalpe und das Grazer Bergland bis nach Fischbach mit bis zu 50 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Hotspots waren auch die Gemeinden nördlich von Graz und der Grazer Norden selbst - im Stadtbezirk Andritz wurden 70 Millimeter gemessen! In der Nacht traf es auch den Südosten: In Fehring wurden 50 Millimeter Niederschlag registriert, in Mureck bis zu 40 Millimeter. 

Ehepaar konnte sich vor Feuer retten
Am dramatischsten war es in Edelschrott im Bezirk Voitsberg: Dort schlug gegen 18.30 Uhr während eines Gewitters ein Blitz in den Dachstuhl des Einfamilienhauses ein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Ehepaar (51 und 49 Jahre alt) im Haus, das Feuer griff sofort auf das gesamte obere Stockwerk über. Zeitgleich entstand im Schlafzimmer des Erdgeschoßes durch eine Überspannung bzw. einen elektrischen Defekt über eine Steckdose ein weiterer Brandherd.

Das Ehepaar konnte sich ins Freie retten und verständigte die Feuerwehr. Drei Feuerwehren - Köflach, St. Martin und Edelschrott - mit 25 Kräften löschten die Flammen bis Mitternacht. Das Haus wurde unbewohnbar, das Ehepaar kam vorübergehend bei Verwandten unter.

Auf nasser Straße überschlagen
Zu einem Unfall wegen Aquaplaning kam es Dienstagnachmittag an der B320 in Gröbming. Ein 20-Jähriger geriet mit seinem Auto auf eine Böschung, der Wagen drehte sich und überschlug sich mehrfach. Der Lenker wurde aber nur leicht verletzt, der Beifahrer blieb gar unverletzt.

Tausende kurzfristig ohne Strom
Laut Energie Steiermark waren am Montagabend bis zu 2000 Kunden zeitgleich ohne Strom. Dienstagvormittag waren noch zwei Trafostationen im Raum Bad Radkersburg von der Störung betroffen. 

Ausblick verspricht weniger Unwetter
Am Dienstag beruhigt sich das Wetter, auch wenn am Nachmittag wieder Schauer möglich sind. Der Mittwoch sollte völlig störungsfrei und teils strahlend sonnig verlaufen. Donnerstag und Freitag sind aus heutiger Sicht wieder instabiler, die Unwetter sollten aber nicht die Intensität von Montag erreichen.

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