200 Mio. Euro Kosten

Tirol: Lermooser Tunnel bekommt eine zweite Röhre

Tirol
17.06.2022 11:18

Das nächste Großprojekt auf Tirols Straßen steht an: Nachdem kürzlich bekannt geworden war, dass die desolate Luegbrücke auf der Brennerautobahn umfassend saniert und die A13 in diesem Bereich pro Fahrtrichtung zumindest zwei Jahre lang nur einspurig passierbar sein wird, rückt nun auch der Lermooser Tunnel im Außerfern in den Fokus. Der Tunnel an der vom Transitverkehr stark belasteten B179 Fernpassstraße soll eine zweite Röhre bekommen. Kostenpunkt: rund 200 Millionen Euro!

Der im Jahr 1984 errichtete und mit 3400 Metern längste Tunnel im Tiroler Landesstraßennetz müsse aufgrund verschärfter sicherheitstechnischer Vorschriften mit Notausgängen und begeh- und befahrbaren Fluchtwegen aufgerüstet werden. Auch eine umfassende Generalsanierung der betriebs- und sicherheitstechnischen Einrichtungen sei erforderlich. Dies wäre bautechnisch nur mit einer mehrmonatigen Totalsperre des Tunnels möglich und durch die notwendige Umleitung in weiterer Folge mit einer massiven Belastung für Lermoos, Biberwier und Ehrwald sowie mit gravierenden Staus verbunden, hieß es am Freitag vonseiten des Landes.

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Damit entlasten wir die Bevölkerung nachhaltig, erhöhen die Verkehrssicherheit und minimieren Verkehrsbehinderungen in Folge von unvermeidbaren Tunnelsperren.

LHStv. Josef Geisler (ÖVP)

„Wir haben uns deshalb für den Bau einer zweiten Röhre entschieden. Damit entlasten wir die Bevölkerung nachhaltig, erhöhen die Verkehrssicherheit und minimieren Verkehrsbehinderungen in Folge von unvermeidbaren Tunnelsperren“, erklärt LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Für jede Richtungsfahrbahn werde in Zukunft eine eigene Tunnelröhre zur Verfügung stehen. Bei Wartungsarbeiten oder auch Ereignissen im Tunnel müsste der Verkehr künftig nicht mehr durch die Ortsdurchfahrten von Lermoos, Biberwier und Ehrwald geführt werden.

„Schaffen keine neue Transitroute“
Geisler betont, dass mit dem Bau der zweiten Röhre keine Kapazitätssteigerung auf der Fernpassstraße verbunden sei. „Wir schaffen keine neue Transitroute, sondern gewährleisten die Tunnelsicherheit und sorgen in Übereinstimmung mit der Fernpass-Strategie für eine bessere und sicherere Anbindung des Außerferns an den Zentralraum. Die bestehenden Fahrverbote und Beschränkungen auf der Fernpassstrecke bleiben bestehen“, so Geisler.

Drei Jahre Bauzeit, 200 Mio. Euro Kosten
Das Projekt werde laut Land nach einer ersten Grobschätzung mindestens 200 Millionen Euro (Preisbasis 2020) kosten. Die Bauzeit soll etwas mehr als drei Jahre betragen. Mit den Bauarbeiten gestartet werden soll nach zweijähriger Planungsphase sowie Abschluss der umfangreichen Behördenverfahren voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026. 

Voraussichtlich ein Monat lang muss der Lermooser Tunnel dann komplett gesperrt werden. Die Sperre soll aber in der „verkehrsärmeren Zeit“ erfolgen. Für die Dauer von jeweils zwei Monaten wird eine Blockabfertigung und eine Nachtsperre notwendig sein. Nach Fertigstellung der zweiten Röhre des Lermooser Tunnels erfolgt die umfassende Sanierung der bestehenden Tunnelröhre. Diese wird weitere ein bis eineinhalb Jahre dauern.

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