Herz-Probleme

Die Angst bleibt in „Salis“ Leben immer Begleiter

Salzburg
12.06.2022 09:00
Ex-Kombiniererstar Bernhard Gruber musste sich diese Woche erneut einer Herz-OP unterziehen. Herzprobleme machen aber auch Ex-Teamkicker Wolfgang Feiersinger seit 2013 zu schaffen, als er beim Gedenkturnier an Bruno Pezzey zusammenbrach. „Dieser Tag hat mein Leben grundlegend geändert“, erzählte der heute 57-jährige Pinzgauer.

Herzprobleme bei Sportlern scheinen sich seit Corona zu häufen. Es gibt aber auch Ex-Sportler mit Herz-Sorgen, die mit dem Virus gar nichts zu tun haben. Wie Ex-Kombinierer-Weltmeister Bernhard Gruber, der sich diese Woche erneut einer OP unterziehen musste. Im April war er bei einem Skirennen einem schweren Herzinfarkt knapp entgangen und notoperiert worden.

Feiersingers Schicksalstag war der 11. Dezember 2013
Dem 39-Jährigen passierte dies bei einem Hobby-Bewerb. Ähnliches widerfuhr Wolfgang Feiersinger am 11. Dezember 2013, als der 46-fache ÖFB-Teamspieler beim Gedenkturnier an Bruno Pezzey zusammenbrach. Feiersinger war 48, ist mittlerweile 57. Er erzählt offen: „Dieser Tag hat mein Leben grundlegend verändert. Das ganze Urvertrauen ist verloren gegangen.“ Gerade bei ihm, dem Naturburschen aus Saalfelden, der mittlerweile in Hochfilzen wohnt. Er hatte als Musterprofi von seiner Fitness gelebt, war nach seiner Karriere immer aktiv.

Vorfall hatte sich in keiner Weise angekündigt
„Bergsteigen, Klettern. Vielleicht war es sogar zuviel“, meinte „Sali“, wie er schon in seiner erfolgreichen Austria Salzburg-Zeit genannt wurde. Für ihn hatte sich der Vorfall in keiner Weise angekündigt. „Klar hat man während der Karriere mal eine Grippe übertaucht, wir waren vielleicht härter im Nehmen.“ Aber ob das wirklich der Grund war?

Der ganze Körper zitterte eine halbe Stunde lang
Das Ereignis von 2013 war jedenfalls traumatisch. „Ich lag eine halbe Stunde am Boden, der ganze Körper hat gezittert. Das hat Angstzustände ausgelöst.“ Angst, die ihn bis heute begleitet.

Nach dem Vorhofflimmern wurde der Herzrhythmus eingestellt. „Nach zwei Tagen kam ich aus dem Spital raus. Dann hat das Kopfkino aber erst angefangen. Ich habe begonnen, fast jeden Herzschlag zu interpretieren. Am schlimmsten war dann das Jahr 2017, als ich mit Vorhofflimmern zehnmal ins Spital musste.“

Nur mehr leichte E-Bike-Touren möglich
Auch keine leichte Zeit für seine Lebensgefährtin, mit der er eine Almhütte führte. Das musste er aufgeben.

Es folgten zwei Herz-OPs, Katheter-Ablationen. „Erst nach der zweiten, die ich 2020 bei Dr. Pürerfellner in Linz gemacht habe, wurde es besser.“ Aber es ist nicht mehr so wie früher. Leichte Wanderungen und Ausfahrten mit dem E-Bike bei maximal 140 Puls sind noch drin – in Begleitung. Einen Spaßkick? „Wird’s bei mir nicht mehr geben.“ Das Fußballgeschehen verfolgt er sporadisch. Österreichs 1:1 gegen Frankreich sah der WM-Teilnehmer 1998 Freitag jedoch mit Freude. Aber er warnt: „Das, was mir passiert ist, kann jedem passieren.“

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