Seit fünf Jahren gibt es in Tirol mit „kidsMobil“ ein Palliativ-Team für Kinder und Jugendliche. Dieses kommt in die Familien und leistet dort Großes. Dabei geht es oft um die kleinen Dinge des Lebens.
Einmal mit der schwerkranken Tochter einen Ausflug unternehmen. Wissen, dass man ihr in der Zeit besonders großer Schmerzen Linderung verschaffen kann. Einmal eine Verschnaufpause für die Mama oder ein bisschen Ablenkung für die Geschwister.
425 Patientenbesuche im Vorjahr
„Es braucht oft gar nicht so viel, damit Familien mit schwerkranken Kindern den Alltag besser bewältigen können und die Pflege daheim möglich wird“, weiß Pflegefachkraft und „kidsMobil“-Koordinatorin Monika Wegscheider. Sie ist Teil eines Teams aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Psychologen. Ein Team, das aktuell 53 Tiroler Familien begleitet und allein im Vorjahr 425 Patientenbesuche absolviert hat.
„Wir können helfen, die Lebensqualität Betroffener zu verbessern und Familien zu stärken. Nicht zuletzt dann, wenn einem Kind nur mehr wenig Lebenszeit bleibt und die Endlichkeit ein Thema wird“, fasst Kinderarzt und Teamleiter Thomas Karall zusammen, was das bei den Tirol Kliniken angesiedelte mobile Palliativ-Team leistet. Finanziert wird es vom Land und den Krankenversicherungsträgern. Für die Familien ist die Leistung kostenlos.
In unserer Gesellschaft herrscht die Meinung vor, dass Palliativmedizin erst am Ende des Lebens Platz haben kann. Dies trifft aber nicht zu.
Thomas Karall, Kinderarzt und Leiter von „kidsMobil“
Flächendeckende Palliativ-Versorgung seit 2019
„kidsMobil“ ist ein wichtiger Mosaikstein in der allgemeinen Hospiz- und Palliativversorgung Tirols. Die stationären und mobilen Angebote der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft sind ein weiterer. Christina Wechselberger koordiniert das Netzwerk im Bundesland: „Wir sind froh, dass wir seit 2019 eine flächendeckende Versorgung garantieren können.“ Noch würden in den Krankenhäusern Zams, Kufstein und St. Johann einige Palliativ-Betten fehlen, räumt Wechselberger ein: „Das Angebot wächst jedoch stetig.“
Was noch abgeht? Wechselberger nennt Kurzzeit-Pflegeplätze für Kinder, „um die Familien noch besser entlasten zu können.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.