Militärboss mahnt:

NATO? „Wir haben viel zu verlieren“

Salzburg
19.05.2022 11:00
Salzburgs Militärkommandant Waldner fordert, dass unabhängig von einer Debatte über einen möglichen NATO-Betritt rasch und kräftig ins österreichische Heer investiert wird.

Erst am Dienstag hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner davon gesprochen, dass die Neutralität „im Herzen der Österreicher“ liege. Während Schweden und Finnland wegen des Ukraine-Krieges in den Nordatlantikpakt NATO drängen, scheint die Debatte hier über einen Betritt gar nicht erst in die Gänge zu kommen.

Salzburgs Militärkommandant Anton Waldner wünscht sich rasch Geld, damit das Heer ordentlich ausgerüstet werden kann. Egal ob NATO oder nicht, der Brigadier fordert, dass der Landesverteidigung mehr Gewicht beigemessen werden soll. „Ein offener – auch ergebnisoffener – Diskurs zur umfassenden Landesverteidigung ist wichtig und wird von uns Soldaten gefordert, mit dem Krieg in der Ukraine haben wir Anlass und Notwendigkeit hierzu. Gerade jetzt ist das Thema im Fokus des öffentlichen Interesses, denn das Thema Sicherheit betrifft jede und jeden persönlich, auch wenn den meisten das nicht bewusst ist.“

Frieden nur für sechs Prozent der Weltbürger
In Frieden zu leben sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Waldner sagt dazu: „Wir in Österreich genießen Frieden, Freiheit und Wohlstand in einem Ausmaß, wie es nur sechs Prozent der Erdenbewohner genießen dürfen. Wir haben also viel zu verlieren.“

Egal wie man es dreht und wendet: Österreichs Heer braucht dringend finanziellen Nachschub, um lange aufgeschobene Investitionen tätigen zu können. Das gilt auch im Personalbereich. Die Ausrüstung allein macht noch keine sichere Landesverteidigung. Auch das Heer muss um Mitarbeiter kämpfen. Waldner: „Der Bewerb um neue Mitarbeiter trifft alle Unternehmen und den öffentlichen Bereich. Auch wir werden immer attraktive Beschäftigungsmodelle anbieten müssen, um die Personalabgänge ersetzen zu können. Derzeit ist das schwer möglich.“ Immerhin werde nun geprüft, wie man die Einstiegsgehälter junger Führungskräfte nach oben hin anpassen könne.

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