Ein geplantes Bauprojekt sorgt in Thal bei Graz für Aufregung: Ein neuer Supermarkt soll auf einem Acker am Ortsrand entstehen. Der Bürgermeister verteidigt das Projekt, denn dadurch würden sich die Thaler lange Autofahrten zum Einkaufen nach Graz sparen.
Seit Jahren haben die Gemeinde Thal bei Graz und ihre 2400 Einwohner keinen Nahversorger. Das soll sich nun ändern: Die Kette Unimarkt plant einen Supermarkt mit über 500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das soll 15 Menschen eine Arbeit bieten und über zwei Millionen Euro kosten.
Das Problem an dem Projekt? Es soll auf der grünen Wiese entstehen. Das Grundstück zwischen der Thalstraße und dem Thalbach bei der Haltestelle Thalkreuz ist derzeit ein Acker, der auch bewirtschaftet wird. Nun soll er zu Bauland umgewidmet werden – für viele Anrainer, die sich an die „Steirerkrone“ gewandt haben, ein „No-Go“.
Auch Bürgermeister Matthias Brunner von der ÖVP bestätigt: „Natürlich gibt es dadurch einen Flächenverbrauch.“ Die Immobilie des ehemaligen Nah und Frisch sei aber nicht brauchbar, da sie zu klein ist. „Der Supermarkt muss auch wirtschaftlich betrieben werden können, und das geht auf 200 Quadratmetern nicht. Das war keine Nah-, sondern eine Notversorgung.“ Den Supermark zu bauen sei eine „Abwägungssache“, sagt Brunner. „Für viele Bewohner ist der dann fußläufig oder mit dem Rad erreichbar. Das heißt, sie sparen sich 16 Kilometer Autofahrt nach Graz.“
Steigt die Hochwasser-Gefahr?
Eine weitere Sorge der Anrainer: Bei dem großen Unwetter im Juli 2020 stand der Acker unter Wasser. Der Bürgermeister erklärt: „In diesem Bereich ist ein Hochwasser-Rückhaltebecken geplant. Das bleibt auch im Bauplan drinnen, ist aber noch nicht in Umsetzung.“ Der Supermarkt selbst müsse erhöht gebaut werden, damit er nicht überschwemmt wird.
Baustart ist noch lange nicht in Sicht
Bis vor wenigen Tagen konnten die Thalerinnen und Thaler ihre Bedenken zu dem Projekt kundtun. „Jetzt werden wir uns im Ausschuss damit beschäftigen. In zwei Wochen im Gemeinderat soll dann die neue Widmung beschlossen werden.“ Ein Baustart ist noch lange nicht in Sicht. „Aber ich bin vorsichtig optimistisch, dass dieses Projekt gelingt“, schließt Brunner.
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