Wie zeitgemäß sind Tirols Schützen? Diese Frage begleitet die Mitglieder der 235 Kompanien seit Jahren. Diese Frage stand auch bei der Bundesversammlung am Sonntag in Innsbruck im Raum. Die Schützen präsentierten neue Wege der Kommunikation zwischen Social Media und Tradition. Keine leichte Aufgabe, wie Beispiele zeigen.
Ist es legitim, Ehrensalven zu Kriegszeiten abzufeuern? In dieser Diskussion hat jüngst Landeskommandant Thomas Saurer mit Nachdruck auf die Bedeutung des Rituals hingewiesen: „Das Abfeuern einer Ehrensalve gilt als Friedenssymbol, bedeutet: Für dich ist niemals eine Kugel im Lauf . . .“
„Waffe ist ein Symbol der erlangten Freiheit“
Im Gespräch mit der „Krone“ legt Saurer nach: Die Waffe sei sichtbares Symbol der einst erlangten Freiheit. Sie verweise auf die historische Bedeutung der Schützen als Landesverteidiger. „Heute bewahren und verteidigen wir Tirols Kultur und Identität“, betont er und zählt gleichzeitig weitere Engagements auf. Darunter viele soziale Aufgaben, die die Kompanien übernehmen. Zuletzt auch für die Ukrainehilfe.
Die Zahl der Mitglieder war zuletzt leicht rückläufig
Bei der Bundesversammlung ging es darum, wie sich die Schützen in Zukunft auf unterschiedlichen Kanälen präsentieren. Gerhard Biller (Mayrhofen) präsentierte als Koordinator dazu ein Strategiepapier. Eine neue Homepage, ein Imagevideo und Anleitungen für bessere Kommunikation sind darin enthalten. Hintergrund: Die Zahl der Mitglieder ist gesunken. 13.868 Aktive sind es aktuell, 2011 waren es 13.939. Saurer: „Wie viele Vereine merken auch wir - nicht zuletzt durch die Pandemie -, dass die Bereitschaft, sich mit anderen gemeinsam zu engagieren, wieder gestärkt werden muss.“
Frauen mit Waffe – das ist ein Tabu. Saurer hat das Thema schon erwartet: „Das wird jedoch immer nur von außen hereingetragen, intern gibt es dazu keine Begehrlichkeiten. Wir haben Frauen in vielen wichtigen Positionen, auch als Obfrau. Ich appelliere, den historisch gewachsenen Brauch zu akzeptieren.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.