Abgesagte Übungen, zu wenig Gerät, unzureichende Ausbildungszeiten und daher auch kaum Nachwuchs: Österreich Miliz hatte in der jüngeren Vergangenheit selten Grund zur Freude. Bei der zweiwöchigen Übung im Zuge der „Schutzschild 22“ im Flachgau und angrenzenden Oberösterreich können viele der 350 Soldaten des Jägerbataillons Salzburg Erzherzog Rainer unter der Regie von Major Markus Matschl das Grinsen aber nicht unterdrücken. Elektronische Gewehre, Radargeräte, Tragekoffer, die Flugobjekte detektieren: Plötzlich erscheint alles modern.
Seit 1. März ist das Jägerbataillon 8 federführend bei Österreichs Drohnenabwehr (siehe Interview). Die Milizionäre kommen somit nicht nur zur ersten großen Übung seit 2018, sondern erleben mit dem ELDRO-System (Elektronische Kampfführung zur Drohnenabwehr) zudem eine Technik-Premiere.
Unter den Argusaugen von Salzburgs Militärkommandanten Brigadier Anton Waldner wurde gestern in Perwang dann der Ernstfall geprobt: Feindliche Drohnen versuchten in einen Schutzraum einzudringen – das wurde unterbunden.
So wappnet man sich gegen Drohnenangriff
„Mit den elektronischen Gewehren können wir, vereinfacht gesagt, die Verbindung zwischen Drohne und Lenker unterbrechen“, erklärt ein Drohnenexperte. „Wir sind in Europa die einzigen Streitkräfte, die dieses Element praktisch verwenden“, sagte ein Heeressprecher.
Wie wichtig eine funktionierende Luftraumüberwachung für kleinste Flugobjekte auch im zivilen Bereich ist, hat sich im Dezember 2018 gezeigt. Am Flughafen Gatwick in London hat eine Mini-Drohne den Flughafen stundenlang außer Gefecht gesetzt.
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