Keine Wiederwahl

Gerangel um den Uni-Chefsessel

Salzburg
05.04.2022 23:00

Die Entscheidung über die Zukunft von Uni-Rektor Lehnert ist gefallen - zumindest vorerst. Getroffen hat sie jedoch nicht der Senat, sondern Hendrik Lehnert selbst.

Eine völlig überraschende Wende nahm gestern die Uni-Senatssitzung, in der die Mitglieder eigentlich über die Wiederbestellung des Rektors hätten entscheiden sollen. Kurz vor der Abstimmung bat Hendrik Lehnert den Senat, seine Position doch neu auszuschreiben. Dabei war das Ziel des Uni-Chefs noch bis kurz zuvor ein ganz anderes: ohne neue Bewerbung fünf weitere Jahre Rektor bleiben zu können. Dafür hätte Lehnert jedoch die Stimmen-Mehrheit im Senat gebraucht – ob er sie erreicht hätte, bleibt nun offen.

Woher der plötzliche Sinneswandel kommt? Lehnert rechtfertigt seine Entscheidung damit, dass er „den Wunsch vieler Universitätsangehöriger unterstützt, die Rektorswahl in einem offenen Prozess zu gestalten“. Demnach will sich Lehnert in einem regulären Bewerbungsverfahren für seine zweite Amtszeit einsetzen. In Uni-Kreisen munkelt man aber, dass die spontane Meinungsänderung auch andere Beweggründe haben könnte.

Abstimmungsergebnis war nicht vorhersehbar
So ist man an der Uni schon seit langem geteilter Meinung über den Führungskurs von Rektor Lehnert. Gegipfelt ist der Unmut in einem Abwahlantrag im Dezember 2020. Damals warfen ihm anonyme Kritiker mangelhafte Kommunikation und unzureichende Personalpolitik vor.

Lehnert entging der Abwahl damals haarscharf, heute ist die Situation laut Uni-Insidern weiterhin verfahren. Die gestrige Entscheidung wäre wohl wieder knapp ausgefallen – vielleicht diesmal nicht zu seinen Gunsten. Die potenzielle Niederlage muss Hendrik Lehnert dank seinem Vorstoß nun jedenfalls nicht einstecken. Er selbst beteuerte aber, dass Angst vor einer verlorenen Abstimmung bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt hätte. Egal aus welchen Gründen sich Lehnert auch umentschied – damit sind dem Gerangel um den Chefsessel der Uni Salzburg nun endgültig keine Grenzen mehr gesetzt.

Schadenssoftware ist entfernt, Mail fährt hoch
Auch in puncto Hacker-Angriff gibt es Neuigkeiten: So hat die IT-Abteilung der Uni die Schadenssoftware entfernt. Die Mitarbeiter fahren nun E-Mailprogramme und andere Dienste stufenweise wieder hoch. Die Hacker stahlen weder Daten, noch stellten sie Forderungen. Spezialisten gehen also davon aus, das der Angriff dem Ruf der Universität schaden sollte.

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