Heute endet das beliebte Maslenzia-Fest, das nach ostslawischer Tradition das Winterende einläutet. Die kleine russische Gemeinde in Salzburg hätte es gestern um 10 Uhr in Hellbrunn mit einer Zusammenkunft zelebrieren wollen. Aus Angst vor Anfeindungen wurde es kurzerhand abgesagt.
Ich habe eine Mutter in der Ostukraine, sie will dort bleiben, dort, wo ihr Bett steht. Die Situation ist alles andere als einfach.
Ivan (39), ein in Salzburg lebender Ukrainer
Vermutlich nicht völlig unbegründet. Russische Fahnen in Salzburg? Derzeit undenkbar. Jene der Ukraine stehen dafür hoch im Kurs. Schauplatzwechsel: Um 14 Uhr fanden sich rund 2000 Personen ein, die, ausgehend von der Markuskirche, den Kai entlang bis zum Kajetanerplatz wanderten. Sie bekundeten Solidarität mit dem russischen Krieg in der Ukraine.
„Frieden schaffen, Putin strafen“
Salzburger, Bürger aus den unterschiedlichsten Staaten Osteuropas und sogar Touristen schlossen sich dem friedlichen Protestzug an, skandierten „Frieden schaffen, Putin strafen“. Nach 30 Minuten Marsch fand am Kajetanerplatz die Schlusskundgebung statt. Pfarrer Vitaliy Mykytyn bedankte sich für die Unterstützung, richtete nach Gedenkminuten wie etwa Mitorganisatorin Hadwig Soyoye-Rothschädl (Die Linke) Worte an die Demonstranten.
Es brauche nicht nur großzügige Spenden, sondern auch Menschen, die beim Verpacken von Hilfsgütern mitanpacken. Anmeldelisten wurden herumgereicht. Ein ukrainisch-stämmiger Sprecher erklärte, warum die Solidarität nicht abreißen dürfe: „ Die Ukraine steht wie ein Schild vor Europa. Wir kämpfen nicht nur für uns!“
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