Sanitäter angeklagt

Vandalen zogen Spur der Verwüstung durch Graz

Symbolbild

(Bild: Christof Birbaumer)

Wo bleibt die Achtung vor fremdem Eigentum? Diese Frage blieb gestern vor Gericht leider ungeklärt. Offiziell war es bei einem jungen Sanitäter der Alkohol und mangelnder Respekt, der ihn in Graz zum Vandalen machte.

Der Smart eines Pflegedienstes wurde umgeworfen. Geschlechtsteile wurden auf Motorhauben gesprayt. Der Schloßberglift, der Stollen und der Uhrturm wurden mit dummen Sprüchen „verziert“. Dazu kommen noch sinnbefreite Graffitis an einer Schule. Der Schaden, den Jugendliche in einer Halloween-Nacht anrichteten, geht sehr weit über 5000 Euro hinaus.

„Ich weiß, ohne Alkohol geht es besser“
Einer der Vandalen verantwortete sich gestern vor Richter Raimund Frei. „Es ist schon heftig. Besonders das mit dem Pflegedienst-Auto. Alkohol steht da im Akt als Rechtfertigung.“ - „Und Dummheit!“, ergänzt der Sanitäter aus gutem Haus im schwarzen Kapuzenpullover - passenderweise mit einem lila Graffiti als Aufdruck. Er wisse inzwischen aber, dass es ohne Alkohol besser geht.

Richter Raimund Frei

(Bild: Christian Jauschowetz)

„Und was ist mit Sozialarbeit? Die bekamen Sie ja schon angeboten? Warum haben Sie die nicht gemacht?“, fragt Frei. „Sonst kommt die Polizei Sie mit Handschellen an Ihrem Arbeitsplatz vor Ihren Freunden abholen und Sie kommen ins Gefängnis.“ - „Der Schaden wurde aber bezahlt“, versucht der Angeklagte zu kalmieren. Diesmal werde er die Sozialarbeit auch machen. „Es geht sich jetzt bei mir aus!“

Die Stunden werden vom Richter von 80 auf 100 aufgestockt. So hat der Sprayer noch mehr Zeit, über Respekt und das fremde Eigentum nachzudenken.