Zwei Salzburger Fälle

Wegen Kindesgeburt auf die Quarantäne gepfiffen

Salzburg
12.02.2022 08:00

Gesetz ist Gesetz: Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, muss in die behördlich verordnete Quarantäne. Das Verlassen ist unter Strafe gestellt - Betroffene landen dann vor einem Richter des Landesgerichtes. So wie zwei junge Salzburger, denen die Gefühle, die das Papa werden auslöst, zu falschen Entscheidungen trieben.

„Ich gebe die Vorwürfe zu, es tut mir wahnsinnig leid“, sagte ein Pinzgauer am Freitag im Landesgericht Salzburg zur Richterin. Der 30-Jährige musste sich dem Vorwurf der Vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten stellen. Weil er trotz Corona-Infektion und behördlich angeordneter Quarantäne am 22. November zur Apotheke in Saalfelden fuhr. „Ich war da einfach in Panik. Meine Frau war hochschwanger und hat starke Schmerzen gehabt.“

Für die Vorwehen wollte der werdende Papa Medikamente holen - und pfiff dafür auf die Quarantäne-Regeln. Er selbst meinte noch beim Prozess, dass er FFP2-Maske trug, auf den Abstand achtete und keine Symptome aufwies. Nichtsdestotrotz ist es verboten.

Auch wenn es „menschlich verständlich“ ist, wie die Richterin erklärte, steht ein solches Verhalten unter Strafe: Drei Monate bedingte Haft lautete das nicht rechtskräftig Urteil.

Mit Corona durch das Spital in den Kreißsaal
Ein ähnlicher Corona-Strafprozess mit Baby-Faktor steht am kommenden Freitag auf dem Verhandlungsplan: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Salzburg hat ein Pongauer (30) am 12. November 2021 - nur zwei Tage nach dem positiven Test auf eine Corona-Infektion - auf die Quarantäne gepfiffen, um bei der Geburt seines Kindes dabei sein zu können. Mit seiner schwangeren Frau fuhr der Mann in das Schwarzacher Spital, begleitete sie sogar bis in den Kreißsaal, vorbei an Portier und Hebammen, die er dadurch gefährdete.

Bereits bei den Ermittlungen zeigte sich der Mann einsichtig und geständig. Er dürfte - bei einem Geständnis - eine ähnliche Strafe wie der Pinzgauer erhalten.

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