Absolventinnen von Modeschulen arbeiten mit Technikern Seite an Seite - bei RUAG Space Austria. Die Produktion in Berndorf (NÖ) wirkt auf den ersten Blick wie eine Maßschneiderei für Riesen. „Bekleidet“ werden hier jedoch keine Menschen, sondern unter anderem Satelliten und Raumsonden mit hochkomplexen Isolierungen.
Georg Penteker, Mechatronik-Chef von RUAG in Berndorf, bleibt mit beiden Füßen am Boden, wenn er von Raketen und Satelliten spricht. RUAG Space Austria ist mit rund 230 Beschäftigten, 20 davon in Berndorf im Triestingtal, das größte heimische Weltraumtechnikunternehmen. Nahezu jeden europäischen ESA-Satelliten schützt Thermalisolation aus NÖ vor extremer Hitze und Kälte im All. Gestern starteten 34 kleine, britisch-indische Internetsatelliten - auch sie mit Isolationen aus Berndorf. Dieser Schutz besteht aus mehreren Schichten metallbedampfter Kunststofffolien. Je nach Mission werden auch andere Materialien verwendet.
Mitarbeiter werden laufend gesucht. Die Produktion in Berndorf läuft gut und wird in Zukunft wohl noch mehr bergauf gehen.
Georg Penteker, Mechatronik-Chef, RUAG Space Austria
Fachkräfte gesucht
Für den Erfolg bedarf es hochqualifizierter Mitarbeiter. „Wir suchen laufend. Daher ist auch die Fachhochschule in Wiener Neustadt ein guter Partner für uns“, so Penteker. Standortleiter Daniel Winter ergänzt: „Das Spezifische lernen die Leute dann direkt bei uns.“ Das ist insofern wichtig, da RUAG einerseits die Serienproduktion ausbauen, andererseits aber auch individuelle Lösungen bietet. Penteker: „Nach 30 Jahren Produktion haben wir hier große Expertise. Mittlerweile sagen Kunden: Je komplexer, desto mehr Berndorf.“
Viele der Beschäftigten kommen hier aus der Region rund um Berndorf und sind schon sehr lange bei uns. Entsprechend groß ist die Erfahrung.
Daniel Winter, Standortleiter, RUAG Space Austria
Hochwertige Isolationen
Produziert wird in Berndorf in zwei Hallen und in einem eigenen Weltraumtechnik-Bereich. Im Team finden sich viele Frauen, unter ihnen Absolventinnen von Modeschulen. Denn genaues Schneiden und Nähen, das Entwerfen und das Gefühl für 3-D-Modelle sind für sie selbstverständlich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.