Auch in der Steiermark

Ungeimpfte haben es bei der Jobsuche schwerer

Steiermark
17.01.2022 06:15
Bei hunderten offenen Stellen des steirischen AMS ist die Corona-Impfung bereits ein Muss. Um Mitarbeiter zu schützen oder Ausfällen vorzukommen, begründen steirische Firmen.

Neues Jahr, neues Glück: Der Jänner bringt für viele Steirer auch beruflich Anlass zur Veränderung. Doch am Arbeitsmarkt genügen längst nicht mehr Sprachkenntnisse, Teamgeist und Reisebereitschaft. Zusätzliches Kriterium in der Stellenausschreibung 2022: Die Corona-Impfung.  In Kanada sei laut der niederländischen Analysefirma Textkernel bereits ein Zehntel der ausgeschriebenen Jobs nur für Geimpfte. Weltweit nehme dies zu. Auch viele steirische Unternehmen wählen die „sichere Variante“ bereits bei der Suche nach neuen Mitarbeitern: „Covid-Impfung oder Impfbereitschaft setzen wir voraus“, heißt es in den Ausschreibungen.

Wieso? „Meine Kunden werden es früher oder später verlangen. Wir sind in ganz Österreich bei großen Baufirmen unterwegs.“ Persönlich sei es Geschäftsführer Martin Trummer von der gleichnamigen Firma in Straden egal; problematisch wäre für ihn aber der Personalausfall: „Daher würde ich momentan eher einen Geimpften einstellen.“

In gewissen Bereichen käme man teils gar nicht darum herum – wie etwa bei der Grazer Firma Bartelt. „Wir beliefern und warten Kühlgeräte im Gesundheitswesen“, erklärt Geschäftsführer Fritz Bartelt. Spätestens bei Dienstantritt fordern auch die österreichischen Bundesforste einen 2-G-Nachweis bei allen neu ausgeschriebenen Stellen, „um zur Bekämpfung beizutragen und Mitarbeiter sowie Kunden zu schützen.“

Entwicklung zeigt sich beim AMS
Auch die Kunstuni Graz bekennt sich klar zur Impfung „als wichtige Maßnahme in der Pandemiebekämpfung.“ Diese Entwicklung zeigt sich auch beim AMS Steiermark: „Wir haben mehrere hundert offene Stellen, wo eine Impfung gefordert ist“, bestätigt Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe (Bild unten). Am meisten betroffen seien Bürotätigkeiten, der Reinigungsbereich und die Gastronomie. Auch Industriebetriebe würden immer mehr auf die Vollimmunisierung setzen.

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Wir haben mehrere hundert offene Stellen, wo eine Impfung gefordert ist. Wir sehen das vermehrt im Backoffice im Büro, im Reinigungsbereich und bei Gastronomiebetrieben.

Karl-Heinz Snobe, GF beim AMS Steiermark

AMS übermittelt auch Ungeimpfte
Für arbeitslose Ungeimpfte könnte die Jobsuche also schwieriger werden. Geht man auch bei Arbeitslosen von einer Durchimpfungsrate von 71 Prozent aus, betreffe das in etwa 14.000 Steirer. Das AMS vermittle auf alle Fälle auch Ungeimpfte: „Wir dürfen keine Gesundheitsdaten von Arbeitslosen speichern, fragen sie auch gar nicht ab.“ Sollte eine Vermittlung deswegen scheitern, so Snobe, „können und werden wir eine Sperre des Arbeitslosengeldes einleiten“ - insofern eine Impfpflicht praktisch sachgerecht sei.

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Meine Kunden werden die Impfung früher oder später verlangen. Daher würde ich derzeit eher einen Geimpften einstellen. Dann ist schon mal ein Problem gelöst.

Martin Trummer, GF Trummer in Straden

Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern sei derzeit jedenfalls hoch. Etwa 14.500 offene Stellen verzeichnete man steiermarkweit im Dezember, die Tendenz ist steigend.

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