Politik Inoffiziell

Ärger über „junge“ Hofräte im Platter-Umfeld

Tirol
13.01.2022 11:57

Es rumort wieder einmal ziemlich in den Wandelgängen des Landhauses in Innsbruck. Auslöser soll die überraschende Ernennung von vier Platter-Vertrauten zu Hofräten sein.

In und vor dem Innsbrucker Landhaus herrschte zuletzt nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie oftmals dicke Luft bzw. brauten sich dunkle Wolken zusammen. Erst am vergangenen Sonntag versammelten sich – wie berichtet – Tausende am Platz vor dem Landhaus, um lautstark und mit gehöriger Unterstützung freiheitlicher Politiker den Rücktritt von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zu skandieren. Dieser reagierte darauf freilich – zumindest nach außen hin – überhaupt nicht. Dieser Tage soll es aber auch in so manchem Büro gegärt haben – und zwar ziemlich heftig.

Jüngste Personalentscheidungen
Anlass sollen jüngste Personalentscheidungen sein. Konkret geht es um die Verleihung von Hofratstiteln an vier Personen, die dem sehr nahen Umfeld Platters zuzuordnen sind. So erhielt Platters Büroleiter Florian Tursky diesen Titel ebenso wie der Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Florian Kurzthaler, aber auch Thomas Saurer, Vorstand der Abteilung Repräsentationswesen sowie Stephan Wiener, seines Zeichens Vorstand der Abteilung Organisation und Personal.

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Wenn man zum näheren Umfeld des Landeshauptmannes gehört und immer brav mit nickt, scheint man diesen Titel schneller verliehen zu bekommen als jene, die hier Arbeit leisten und weniger öffentliche Show betreiben.

Ein Beamter, der anonym bleiben will.

So mancher „Längerdienende“ im Hause fühlt sich ausgebootet bzw. schlichtweg übergangen. „Wenn man zum näheren Umfeld des Landeshauptmannes gehört und immer brav mit nickt, scheint man diesen Titel schneller verliehen zu bekommen als jene, die hier Arbeit leisten und weniger öffentliche Show betreiben“, ätzt ein Beamter, der freilich anonym bleiben will. Vor allem das relativ junge Alter des „Hofräte“-Quartetts sei eher ungewöhnlich.

Mehrere „Gastspiele“ in Wien
Einer der Genannten, Stephan Wiener, hat bereits vor geraumer Zeit für so manches Rumoren in den Wandelgängen des Landhauses gesorgt. Nach mehreren „Gastspielen“ in Kabinetten von ÖVP-Ministern in Wien, unter anderem bei Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Ex-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter sowie Kurzzeit-Innenminister Wolfgang Peschorn, wechselte Wiener eher überraschend nach Tirol ins Büro von Platter. Um nur wenige Monate später zum Vorstand der Abteilung Organisation und Personal bestellt zu werden, einem nicht ganz unwichtigen Job in der Verwaltung.

Dass diese Beförderung einigen nicht schmeckte, ist verständlich. Dass Platter freilich die „Seinen“ um sich schart, ist mehr als gewöhnlich in der Politik. Aber so schnell den Hofratstitel verliehen zu bekommen, ist es eher nicht, wie Polit-Insider behaupten.

Schon im Vorjahr hatte eine andere Personalentscheidung Platters für Rumoren gesorgt: Die Bestellung von Elmar Rizzoli zum Leiter der Gruppe „Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement“. Damals hieß es, Rizzoli bringe zwar die beruflichen Voraussetzungen mit, aber es sei unüblich, einen Nichtakademiker in eine derartig hohe Position zu hieven.

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