Tausende steirische Kinder und Jugendliche gehen auch heuer wieder in Königsverkleidung von Haus zu Haus. Magdalena Hofer (23) aus St. Oswald bei Plankenwarth ist seit ihrer Volksschulzeit dabei. Mit viel Leidenschaft und auch dem einen oder anderen Hoppala.
Umhang anziehen, Krone aufsetzen, Weihrauch in die Hand: In bunten Gewändern marschieren nach Weihnachten jedes Jahr Tausende Kinder durch das Land. „Ich gehe mit, seit ich in der Volksschule war“, erzählt Magdalena Hofer.
Früher war sie selbst verkleidet, seit vier Jahren begleitet die 23-Jährige nun Gruppen und organisiert die Aktion in ihrer Pfarre St. Oswald bei Plankenwarth in Graz-Umgebung. „Für mich ist das eine schöne Tradition und eine Möglichkeit, Menschen in Not zu unterstützen. Wir tragen den Segen in die Häuser und verbreiten eine schöne Botschaft - und gleichzeitig werden Spenden gesammelt. Mit meiner Motivation dafür konnte ich schon viele andere anstecken“, lächelt Hofer.
Ein Missionar legte den Grundstein
Ihren Beginn nahm die Dreikönigsaktion 1954/55. Karl Kumpfmüller war als Missionar in Afrika. Um kleine, entlegene Dörfer zu erreichen, brauchte er ein Motorrad - das und zwei weitere konnte er mit den 42.000 Schilling (3000 Euro) an Spenden finanzieren. Heute machen über 13.000 Kinder und Jugendliche und Hunderte Begleiter mit.
Die Jüngsten sind erst sechs Jahre alt
Dahinter steckt viel ehrenamtliche Arbeit. „Wir fangen im Oktober an, Freiwillige zu suchen. Die meisten Kinder kommen mehrere Jahre, weil es ihnen so taugt. Die Jüngsten sind gerade sechs Jahre alt geworden, die ältesten sind 14“, erzählt die Steirerin. „Heuer war das wegen Corona etwas schwieriger. Normalerweise machen wir drei bis vier Proben, diesmal waren nur zwei möglich.“ Was geprobt werden muss? „Die Texte und das Lied - aber wir vermitteln den Kindern auch Infos über die Spendenaktion, damit sie verstehen, wieso sie das tun.“
Weihrauch am Boden im Wohnzimmer oder ein Lachkrampf, wenn man sich versingt – das ist alles schon passiert. Trotzdem freuen sich die Leute, wenn wir kommen.
Sternsinger-Begleiterin Magdalena Hofer
Am 28.12. um 8 Uhr beginnt das Anziehen, Schminken und Herrichten, nach der Generalprobe brechen die Sternsinger auf. „Das sind schon lange Wege, die sie zurücklegen. Die letzten Gruppen sind erst gegen 18 Uhr fertig, einige sind an allen drei Tagen mit dabei.“ Durch die Müdigkeit kann auch mal ein Malheur passieren. „Weihrauch am Wohnzimmerboden oder ein Lachkrampf, wenn man sich versingt - das ist alles schon passiert“, lacht die 23-Jährige.
Trotz des gelegentlichen Hoppalas wird die Aktion gut angenommen. „Die meisten Leute machen die Tür auf und freuen sich, dass wir kommen.“
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