Da haben wir wohl in ein Wespennest gestochen mit unserem Bericht über umstrittene Treibjagden, die wieder Hochsaison haben: Auf der einen Seite tobende Waidmänner, die betonen, dass ihr Tun rechtens und nicht zu kritisieren sei. Auf der anderen Seite nicht-jagende Grundbesitzer, über die „drübergefahren“ wird und die ihren Kindern erklären müssen, warum vor der Haustür „Krieg“ ist.
„Schreibt’s einmal was Gutes über die Jäger!“ - Das war eine der vielen Rückmeldungen. Zu dieser empfiehlt sich ein Blick in die „Krone“: Wir wissen, was Waidmänner zum Teil leisten - und schreiben darüber gerne und immer wieder. Wenn diese Lebensräume für Tierarten schaffen. Gegen Müll im Wald kämpfen. Oder im tiefen Schnee, bei ärgster Kälte, Futter zu Reh und Hirsch schleppen. Wenn sie ein verwaistes Rehkitz retten oder sie via Drohnen vor dem grauslichen Mähtod bewahren.
Viel Zuspruch zur kritischen Hinterfragung von Treibjagden kam hingegen von der nicht-jagenden Bevölkerung. Tenor: Solche barbarischen Gemetzel wollen wir nicht mehr in den Wäldern haben, wir müssen den hilflosen Tieren unsere Stimme verleihen. Auch dass das Jagdrecht über dem Eigentumsrecht steht, wollen viele nicht mehr dulden: Treibjagden müssen damit (unangemeldet) auf dem eigenen Grund erlaubt werden.
„Erklären Sie das einem Kind!“
„Mein Enkerl und ich haben immer Hasen beobachtet, mit großer Freude“, erzählte etwa ein Leser. „Dann war Treibjagd, die die ganze Gegend in Aufruhr versetzt und beunruhigt hat. Jetzt gibt es keine Spur mehr von den Tieren. Erklären Sie das einem Kind!“
Wir haben auch die Frage nach der Notwendigkeit gestellt. Die beantwortet ein Jäger selbst, der anonym bleiben möchte: „Die gibt es nicht. Aber bei uns ist die Beute das traditionelle Essen am 26. Dezember.“
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