Ein Kaiseradler ist kürzlich in eine Windkraftanlage im Weinviertel in Niederösterreich geraten. Das Tier wurde von einem Rotorblatt erwischt, sein rechter Flügel abgetrennt. Der Vogel stürzte ab und starb. Laut BirdLife Österreich handelt es sich um die „weltweit erste im Detail (mit einem Sender, Anm.) dokumentierte Kollision eines Adlers mit einer Windkraftanlage“. Die Vogelschutzorganisation forderte am Montag die stärkere Berücksichtigung gefährdeter Arten beim Ausbau erneuerbarer Energien.
Der von Birdlife auf den Namen „Johannes“ getaufte Raubvogel war im Juni mit einem Telemetrie-Sender ausgestattet worden. Dieser erlaubte es den Tierschützern seitdem, den Flug des edlen Greifs rund um die Uhr zu verfolgen.
„Unser Schützling war nach einem Ausflug in Tschechien wieder auf dem Weg in die Heimat. Doch bei Laa an der Thaya riss das Funksignal urplötzlich ab“, schildert Birdlife-Experte Matthias Schmidt. Sofort machte sich der Ornithologe auf die Suche nach seinem Schützling.
Wenn auch zur Bewältigung der Klimakrise der Ausbau der erneuerbaren Energie ein entscheidender Teil der Lösung ist, so sollte dies nicht auf zu hohen Kosten der Biodiversität erfolgen
Matthias Schmidt, Greifvogelexperte bei BirdLife Österreich
Wenig später dann die grausige Entdeckung. Sein „Johannes“ war in das Rotorblatt einer Windkraftanlage geraten. Dieses hatte ihm die rechte Flügelspitze abgerissen. Der einst im Nordburgenland geschlüpfte Kaiseradler stürzte buchstäblich in den Tod.
Bereits vier Tiere auf diese Weise ums Leben gekommen
Doch das ist leider kein Einzelfall - insgesamt sind schon vier Exemplare der raren Vogelspezies auf diese Weise ums Leben gekommen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.