Neue Kolumne

„Gummiboot-Pfarrer“ schreibt jetzt für die „Krone“

Steiermark
31.10.2021 08:00

„Herz-Momente“ - so nennt sich eine neue Kolumne in der „Krone“. 14-tägig, jeweils sonntags, schreibt der katholische Pfarrer von Hartberg, Dr. Josef Reisenhofer, mit einem Augenzwinkern über Gott und die Welt. In der „Kronen Zeitung“, die auch Kardinal Christoph Schönborn zu ihren Autoren zählen darf. Grüß Gott!

„Joe“ Reisenhofer ist in Hartberg längst kein Unbekannter mehr, seine auch ins Internet übertragenen Messen sind Publikumsmagneten. Während andere Gotteshäuser oft halbleer sind, findet man in Hartberg keinen freien Platz mehr. Der Seelsorger muss also einiges richtig machen, das gestehen ihm selbst seine Kritiker zu. Was ist sein Geheimnis?

Mit Humor und neuen Medien
Zum einen ist es sein unnachahmlicher Humor, der vielen ein Schmunzeln abringt. Zum anderen wirkt sein Zugehen auch auf kirchenferne Menschen, die fehlende Berührungsangst, überzeugend. Zu guter Letzt versteht es Hochwürden wie kaum ein anderer, die neuen Medien für die Verkündung der frohen Botschaft zu nutzen und damit auch Jugendliche anzusprechen.

Fernsehverbot wegen Gummiboot-Messe
Doch es gibt auch einige, denen diese Offenheit zu weit geht. Sein umstrittener Fernseh-Auftritt im knallgelben Gummiboot - wir berichteten ausführlich - brachte ihm einen Rüffel der Diözese Graz-Seckau und vorläufiges Fernsehverbot ein. Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet: Bischof Wilhelm Krautwaschl hat gemeinsam mit Reisenhofer einen Diskussions-Prozess mit dem Ziel gestartet, traditionelle Kirchenmessen an das 21. Jahrhundert anzupassen.

Lesen Sie ab heute im 2-Wochen-Rhythmus, was sich der steirische „Gummiboot-Pfarrer “ zu Kirche und Glaube denkt - die erste Kolumne finden Sie in gleich hier unten. Herzlich willkommen in der „Krone“, Pfarrer „Joe“!

HERZ-MOMENTE 
von Josef „Joe“ Reisenhofer

Der Striezel 

Ein Mann isst sehr gerne Allerheiligen-Striezel, und so sagt er zu seinem Freund: „Wenn ich einmal sterben sollte, wirf mir einen Striezel ins Grab nach.“ Und wie es in der Geschichte heißt: Der Mann stirbt und sein Freund wirft auftragsgetreu beim Begräbnis einen Striezel ins offene Grab.

Erstaunt meinen ein paar Trauergäste: „Du kannst keinen Striezel ins Grab werfen, er wird den Striezel nicht mehr essen.“ Der Freund antwortet ruhig: „Das weiß ich schon, aber eure Blumen wird er auch nicht mehr einfrischen.“

Eine heitere Anekdote mit hintergründiger Weisheit. Es stimmt, wir sollten zu Lebzeiten Striezel teilen und Blumen schenken. Wenn in diesen Tagen viele Menschen zu den Gräbern pilgern, Kerzen entzünden und Blumen mitbringen, dann hat das selbstverständlich seinen Wert: ein Zeichen der liebevollen Verbundenheit über die Grenze des Todes hinaus. Ein Danke für erfahrene Zuwendung, verbunden mit der Sehnsucht nach ewigem Frieden.

Eine schöne Tradition, wenn dann zu Allerheiligen sich die Verwandten, mit oder ohne „Strizzi“, ein wenig zusammensetzen.

Allerheiligen - ein Fest mit einer bunten Botschaft: Der Fürsprache der Heiligen vertrauen, liebevoll an Verstorbene denken, angesichts des Todes nach dem Sinn des Lebens fragen. Und nicht vergessen: Die kleinen Freuden des Alltags - wie den Striezel - genießen und Blumen der Liebe schon im Leben schenken!

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