Salzburg hat in allen Bereichen zu wenige Pflegekräfte, egal ob Krankenhäuser, Seniorenheime oder andere Einrichtungen. Das bekommen die Betroffenen deutlich zu spüren. Die Coronakrise alleine sei nicht an der Situation schuld, ist sich SALK-Betriebsrätin Sabine Gabath sicher: „Die Pandemie hat den Mangel verdeutlicht und beschleunigt. Das Problem besteht schon seit vielen Jahren.“
Sie selbst arbeitet seit 30 Jahren im Pflegebereich und sieht, das im Gegensatz zu früher deutlich weniger junge Menschen in den Beruf gehen – und dann kommt die Pensionierungswelle hinzu. Wie viele Pfleger im Jahr 2025 fehlen werden? Beim Land geht man von etwa 400 bis 800 aus, Gabath rechnet mit mehr als 3000.
Optimale Versorgung der Patienten ist wichtig
Klar ist: Es werden zu viele fehlen um, das System aufrecht halten zu können. Gabath fordert daher auch drastische Maßnahmen. „Notfalls müssen auch noch Betten gesperrt werden, um die Patienten noch optimal versorgen zu können.“ Unterstützung erhält sie dabei von der Landtagsabgeordneten Barbara Thöny (SPÖ). Ein weiterer wichtiger Schritt wäre: Dienstplansicherheit. Derzeit müssen die Pflegekräfte zu oft einspringen, darunter leidet die nötige Erholung.
Zwölf Covid-Patienten auf den Intensivstationen
In den Landeskliniken werden immer wieder Operationen wegen Pflegermangel abgesagt. Das hat weniger mit der akuten Covid-Situation zu tun als mit der langfristigen. Viele Pfleger haben sich durch die weiter gestiegene Belastung in der Krise aus dem Beruf verabschiedet. Mit Stand Mittwoch waren zwölf Intensivbetten in Salzburg durch Covid-Patienten belegt. Das Land vermeldet zwei weitere Corona-Tote.
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