Besondere Tröpferln

Dieser Wein-Genuss kennt keine Grenzen

Steiermark
26.10.2021 07:00

Zwei Länder, ein Produkt: Eine Besonderheit unseres Grenzlandes sind edle Tröpferln, die von 32 Winzer-Familien aus Rebgärten in der Steiermark und Slowenien hergestellt werden

In herbstliches Weingarten-Panorama wie aus dem Tourismus-Werbeprospekt eingebettet, steht er exakt auf der Grenzlinie zwischen der Grünen Mark und Slowenien: der Grenztisch in Glanz an der Weinstraße. An diesem Symbol für Frieden und grenzenlose Partnerschaft treffen wir ÖVP-Agrarlandesrat Hans Seitinger und Jakob Dorner, den Obmann der sogenannten historischen Doppelbesitzer, am Vortag des Nationalfeiertages. Dorner stellt eine Weinflasche auf den Tisch und zeigt auf ihr Etikett - ein Stempel mit einer kleinen Schwalbe darauf. „Sie fliegt aus dem Süden zu uns und steht für Freiheit ohne Grenzen.“

Jetzt, da der Junker schon in die Gläser fließt (siehe Geschichte unten), möchten wir vor Ort mehr über ein ganz besonderes Tröpferl erfahren: nämlich einen speziellen Wein, der in Rebgärten in der Steiermark und im benachbarten Slowenien gewonnen wird. Und zwar von den erwähnten Doppelbesitzern - Winzern, deren Trauben in zwei Ländern wachsen und zu einem Produkt verarbeitet werden.

Steirisch-slowenischer Wein als Marktnische
„32 Familien gehören zu unserem Verein. Die grenzübergreifenden Weingärten erstrecken sich von Langegg bis nach Radkersburg - in letzterer Gemeinde liegt auch ein Doppelbesitz-Schwerpunkt und einer in Spielfeld“, erklärt Dorner, der im August die Obmannschaft übernommen hat.

Der Murecker ist froh über das hart erkämpfte, gesetzlich verankerte Recht: Weine aus Doppelbesitz können gleich wie österreichische Qualitätsweine vermarktet werden. „Wir dürfen aus slowenischen Trauben österreichischen Wein, etwa Weißburgunder, mit Jahrgangsbezeichnung herstellen.“ Die Mitglieds-Weinbaubetriebe haben diese Marktnische erkannt - und befüllen sie mit wachsendem Erfolg.

„Es ist eine große Chance, die historische Begegnung der Steiermark mit Slowenien neu aufzubauen“, betont Hans Seitinger, der die Etablierung der Doppelbesitz-Marke von Beginn an unterstützt hat. Die Geschichte war wechselhaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es steirischen Winzern nicht mehr möglich, ihre alten Weingärten in Slowenien zu bearbeiten. Erst das „Gleichenberger Abkommen“ 1953 gab dafür wieder grünes Licht. Nach dem EU-Beitritt folgte eine Übergangsregelung.

Betroffen war auch Anna Gamsers Familie aus Leutschach an der Weinstraße, deren Weingärten in beiden Ländern liegen. „Die Anfangszeit war schwierig, es gab kaum Regelungen.“ Jetzt ist man stolz auf den Wein aus zwei Ländern!

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