Am Freitag und Samstag strömten Tausende Kulturbegeisterte auf Innsbrucks „Gans Anders Festival“. Auf die Beine gestellt haben das Musik-, Schauspiel- und Kunstspektakel zahlreiche Freiwillige aus ganz Tirol und Österreichs Nachbarstaaten.
Eine laue Spätsommerbrise huscht durch die Laubbäume, unter denen sich Jung und Alt zum Tanzen eingefunden haben. Barfuß und auf Stroh. Relaxt lässt man sich in die Hängematten fallen, hinter einem DJ-Pult legen zwei Freundinnen Clubmusik auf, auf der Bühne nebenan spielt eine Band. Hinter jeder Ecke und jedem Busch auf dem „Gans Anders Festival“ versteckt sich etwas Neues: Eine neue Musikrichtung, die man noch nicht gekannt hat, ein Künstler, der live riesige Leinwände bemalt, oder eine Töpferin, die Vasen mit Augen vor ihrem Campervan anbietet.
„Wir wollen hier etwas Schönes schaffen“, sagt Nadine Neumann. Die 30-Jährige gehört gemeinsam mit Vincent Devens und etwa zehn weiteren Studenten, Handwerkern, Tontechnikern und Gastronomen zum Kernteam, zum Verein „Kulturlager“. Erst seit wenigen Monaten besteht der Verein, hervorgegangen ist er aus dem „Kulturwandertag“, einer Demonstration im Mai. Damals wurde das Ei der Gans „Anders“ gelegt. Geschlüpft ist das Tier Anfang September im Innsbrucker Rapoldipark, bei der Pre-Party des Festivals. Nun ist die Gans flügge geworden – und geradewegs auf ein Festival mit knapp 4000 Besuchern und vier verschiedenen Bühnen zugeflogen.
„Wichtig war uns, dass man genau so viele Frauen wie Männer auf den Bühnen sieht“, betont Devens. Gebucht habe man Künstler aus Tirol, aber auch aus Wien, Köln, Berlin und London.
Wie jedoch kam es zum Namen „Gans Anders“? „Die Gans ist ein vielseitiges Tier. Sie bewegt sich in den Lüften, auf dem Boden und im Wasser. Auch wir wollten ein breites Spektrum bieten“, erklärt Neumann. Über Soul, Reggae und Funk bis hin zu melodischem, verspieltem Techno und „Drum and Bass“. Dazu kamen Yoga-Workshops, ein Hut-mach-Kurs und Improvisationstheater. „Wir wollten, dass es ein Gesamterlebnis ist, dass es viel zum Mitmachen und Unterschiedliches gibt“, sagt Devens. Denn es gehe beim Erleben von Kultur nicht nur darum, dass man sich vor ein Soundsystem stellt, sondern dass man sich auch in Zwischenwelten verlieren kann.
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