Langes Hin und Her
Bayrisches AKW Isar 1 nun doch heruntergefahren
Bereits Dienstagmittag hatte der Stromkonzern begonnen, Isar 1 herunterzufahren. Dann hatte die Konzernzentrale in Düsseldorf den Vorgang aber stoppen und das 34 Jahre alte Kernkraftwerk auf niedriger Leistung weiterlaufen lassen. So hatte Isar 1 auch am Mittwoch noch 2.281 Megawattstunden Strom produziert - etwa ein Zehntel der üblichen Tagesmenge. Eon begründete dies damit, dass Isar 1 erst nach dem Eintreffen von entsprechenden Verfügungen vom Netz genommen würde.
Am Donnerstag ordnete das bayerische Umweltministerium als Atomaufsicht an, dass der ältere der beiden Isar-Blöcke abgeschaltet werden muss. Der Prozess des Abschaltens bei einem Atomkraftwerk dauert in der Regel zwischen einem halben und einem ganzen Tag.
Dreimonatiges Moratorium beschlossen
Die deutsche Bundesregierung hatte sich am Dienstag mit den Ländern darauf verständigt, vor dem Hintergrund des Atomunfalls in Fukushima die sieben ältesten Kernkraftwerke in Deutschland vorübergehend abzuschalten. Alle Kernkraftwerke sollen in den kommenden drei Monaten einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.
Österreich fordert das Aus für Isar 1
In Österreich hatte es zuletzt vehemente Forderungen gegeben, das AKW stillzulegen. "Wir wollen ein sicherheitstechnisches Aufrüsten oder die Abschaltung", sagte beispielsweise Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) am Sonntag in der ORF- "Pressestunde". Es handle sich um einen alten Reaktor. Bei einem möglichen Unfall - über Isar I verläuft die Einflussschneise zum Flughafen München - könnte Radioaktivität über die Isar zur Donau und damit auch nach Österreich gelangen.
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