Langes Hin und Her

Bayrisches AKW Isar 1 nun doch heruntergefahren

Ausland
18.03.2011 11:01
Nach tagelangem Hin und Her ist das niederbayerische Atomkraftwerk Isar 1 seit Donnerstag vom Netz. Der Atommeiler in Essenbach sei seit etwa 16 Uhr komplett heruntergefahren, verkündete ein Eon-Sprecher. Isar 1 befindet sich im Landkreis Landshut, knapp 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Am Freitag wurde zudem mit dem Meiler Unterweser auch das vorletzte der vorübergehend abzuschaltenden Atomkraftwerke vom Netz genommen.

Bereits Dienstagmittag hatte der Stromkonzern begonnen, Isar 1 herunterzufahren. Dann hatte die Konzernzentrale in Düsseldorf den Vorgang aber stoppen und das 34 Jahre alte Kernkraftwerk  auf niedriger Leistung weiterlaufen lassen. So hatte Isar 1 auch am Mittwoch noch 2.281 Megawattstunden Strom produziert - etwa ein Zehntel der üblichen Tagesmenge. Eon begründete dies damit, dass Isar 1 erst nach dem Eintreffen von entsprechenden Verfügungen vom Netz genommen würde.

Am Donnerstag ordnete das bayerische Umweltministerium als Atomaufsicht an, dass der ältere der beiden Isar-Blöcke abgeschaltet werden muss. Der Prozess des Abschaltens bei einem Atomkraftwerk dauert in der Regel zwischen einem halben und einem ganzen Tag.

Dreimonatiges Moratorium beschlossen
Die deutsche Bundesregierung hatte sich am Dienstag mit den Ländern darauf verständigt, vor dem Hintergrund des Atomunfalls in Fukushima die sieben ältesten Kernkraftwerke in Deutschland vorübergehend abzuschalten. Alle Kernkraftwerke sollen in den kommenden drei Monaten einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.

Österreich fordert das Aus für Isar 1
In Österreich hatte es zuletzt vehemente Forderungen gegeben, das AKW stillzulegen. "Wir wollen ein sicherheitstechnisches Aufrüsten oder die Abschaltung", sagte beispielsweise Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) am Sonntag in der ORF- "Pressestunde". Es handle sich um einen alten Reaktor. Bei einem möglichen Unfall - über Isar I verläuft die Einflussschneise zum Flughafen München - könnte Radioaktivität über die Isar zur Donau und damit auch nach Österreich gelangen.

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