Rapidler über „Streik“

Jetzt redet Aiwu: „Ich war einfach fix und fertig“

Fußball National
31.08.2021 18:00

„Nach so einer Aktion muss ein Spieler davon ausgehen, dass die Fans nicht gleich aufstehen und applaudieren - nicht einmal die von Rapid!“ Admiras Manager Marcel Ketelaer formuliert es noch höflich. Denn Im Netz ergießt sich längst ein Shitstorm über Emanuel Aiwu. Der am Sonntag in der Südstadt „streikte“, nicht mehr für die Truppe von Andi Herzog auflief - und tags darauf von der Admira zu Rapid wechselte. Im Gespräch mit der „Krone“ schildert der 20-Jährige seine Beweggründe:

Aiwu: „Es war nie meine Intention der Mannschaft zu schaden. Ich war acht Jahre bei der Admira, habe dem Klub alles zu verdanken, ich habe alle Jugenden durchlaufen, sie haben mir diese Plattform gegeben. Aber ich war immer offen und ehrlich, wir hatten den ganzen Sommer viele gute Gespräche. Ich habe immer gesagt, dass ich den nächsten Schritt machen möchte.“ Nur spitzte sich am Wochenende die Lage zu: „Ich hatte so viele Gedanken, Emotionen im Kopf, habe vor dem Spiel kaum noch geschlafen, hatte Bauchschmerzen, war fix und fertig. Ich hatte Sorge, dass ich der Mannschaft so vielleicht schade, daher dachte ich, es sei besser, wenn wer anderer spielt, der bei 100 Prozent ist. Das habe ich dem Trainer mitgeteilt.“

Erster großer Schritt
Der Hintergrund: Mehrere Manager verdrehten Aiwu, dessen Marktwert bei zwei Millionen Euro liegt, in den letzten Wochen den Kopf, lockten mit großen Transfers. Auch ins Ausland. „Mein Handy hat durchgeklingelt“, bestätigt Aiwu. „Bislang konnte ich das immer gut verdrängen, meine Leistung bringen.“ So kurz vor Transferschluss nicht mehr. Weil der erste große Schritt in seiner Karriere folgen sollte…

Wobei er - es wäre nicht das erstmal mal in diesem Geschäft gewesen - auch eine Verletzung beim Aufwärmen hätte vortäuschen können: „Aber das bin ich nicht. Ich bin ehrlich, das war ich auch zur Admira immer“, dachte Aiwu nicht daran. Umso schmerzhafter sind jetzt die Reaktionen: „Meine Mutter hat mich weinend angerufen“, erzählt Aiwu. „Sie hat die Kommentare gelesen, die Familie und ich werden rassistisch beleidigt. Das ist schon sehr verletzend.“ Nein, das ist primitiv - die hässliche Fratze des Fußballs.

„Das hat mich überzeugt“
Aiwu wird daraus seine Lehren ziehen, will aus der Erfahrung lernen. Und warum jetzt Rapid? „Ein großer Verein. Die Gespräche waren die besten, das hat mich überzeugt.“ Auch wenn ihm einige Fans jetzt skeptisch begegnen, da kann er nur mit Leistung antworten. Auf dem Platz…

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(Bild: KMM)



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