Rurasmus

Der Landgasthof als Uni-Hörsaal der Zukunft

Steiermark
23.08.2021 06:00

Eine neue Initiative will Studierende in kleine Ortschaften und ländliche Regionen locken, um voneinander zu lernen. Das obersteirische Trofaiach ist eine der ersten Pilotgemeinden.

Vom angehenden Mediziner über die Soziologin bis hin zum IT-Spezialisten: Die neue Rurasmus-Initiative will junge Menschen aller Studienrichtungen ansprechen. „Denn“, so ist sich Ideengeber Roland Gruber sicher, „ein jeder kann einen Beitrag für ein besseres Miteinander im Dorf leisten.“

Ausgangspunkt des Projektes waren die strukturellen Veränderungen, denen der ländliche Raum unterworfen ist, und die zur Abwanderung der Jungen führen: „Sowohl seitens der Gemeinden, als auch Studierenden und Universitäten besteht ein reges Interesse an dem neuen Angebot“, freut sich Co-Initiatorin Elisabeth Leitner über die vielen positiven Reaktionen.

Trofaiach war eine der ersten Kommunen, die sich für eine Teilnahme gemeldet hat. Die Beweggründe von Stadtchef Mario Abl sind rasch erklärt: „Studierende profitieren von neuen Abenteuern abseits der Hektik einer Großstadt, bekommen kostenlosen Wohnraum und können sofort in die Umsetzung ihrer Ideen kommen. Die Kommunen können sich wiederum von den Teilnehmern wichtige Anregungen holen, was eine zukunftsorientierte Stadt ausmacht und was Junge brauchen, um aufs Land zu ziehen.“Viele Gemeinden plagen die selben Sorgen Fragen zu Mobilität, alternativen Energien und Ortskernbelebung beschäftigen Trofaiach vorrangig - natürlich kein singuläres Problem: „Es können alle 287 steirischen Gemeinden zu Uni-Standorten werden. Die Kommunen stellen Ansprechpartner und laden die Gäste zu Gemeinderatssitzungen und Stammtischen ein, damit diese rasch Anschluss im Dorf finden“, erläutert Leitner. „Läuft’s optimal, gibt’s im Anschluss sogar ein Jobangebot“, ergänzt Gruber.

Dass man sich keinesfalls als Konkurrenz zum etablierten Erasmus-Programm sieht, betont das Duo übrigens: „Wir wollen das bestehende Angebot lediglich ergänzen. Im Idealfall folgt dem Auslandssemester ein Aufs-Land-Semester.“

Zur Zeit erarbeitet man einen Pool an Gemeinden, Arbeitsthemen und Unis sowie die Finanzierung. Unter www.rurasmus.eu können sich Interessierte (auch Studenten) melden. 1 Semester= 30 ECTS-Pkt.

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