Rudolfskai wird neu

Salzburger Jugendliche kämpfen um ihre Partymeile

Salzburg
27.06.2021 08:00

Salzburgs Jugendliche sind sauer, gerade jene unter 18 Jahren - denn sie verlieren den Großteil ihrer Nachtlokale in der Landeshauptstadt. Der für nächtliche Exzesse berühmt-berüchtigte Rudolfskai soll nämlich umgestaltet werden: Cafés und Weinbars sollen die meisten Clubs in der Zeile ersetzen. Die Jugend rebelliert.

„Ich finde es ist eine Frechheit, dass hier überhaupt keine Rücksicht auf die Jungen genommen wird“, ärgert sich Juliana Naglmayr. Die Studentenvertreterin der Pädagogischen Hochschule ist mit dem Vorgehen der Stadtpolitik unzufrieden. Gemeinsam mit den Hausbesitzern am Rudolfskai hat die für Planung zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) die Umgestaltung des Kais verkündet: Von den bisher neun Nachtlokalen sollen nur drei übrig bleiben. Stattdessen sollen Brunch-Lokale, Cafés und Weinbars in die künftige Flaniermeile mit breiterem Gehsteig locken. Schon im nächsten Jahr soll die Umgestaltung starten.

Verpasste Chance für eine Studentenstadt
„Viele Kultur- und Gastronomieangebote in Salzburg richten sich bereits jetzt eher an betuchte Kundschaft. Die Bars am Rudolfskai sind für uns ein zentraler Treffpunkt“, hält Naglmayr fest. „Hier wird eine große Entwicklungschance als Studentenstadt vergeben und bestehende Angebote für junge Menschen werden eingestampft“, ergänzt ihre Kollegin Sanela Mahic. Ihre Idee: Am Kai sollte ein Kultur- und Veranstaltungsraum eingerichtet werden.

Der Platz zum Feiern wird immer knapper
Die Studentenvertreter sprechen vielen Jugendlichen aus der Seele. Ein Stimmungsbild der „Krone“ vor Ort zeigt: Die Jugendlichen fühlen sich ihrer Partymeile beraubt. Denn abseits vom Rudolfskai gibt es in der Stadt Salzburg kaum Nachtlokale ab 16 Jahren. „Es gibt in der Stadt schon genug Cafés. Der Rudolfskai soll den Jugendlichen bleiben“, meint die 18-jährige Vanessa Arnsteiner.

Ähnliche Rückmeldungen bekommt auch Paul Laireiter, Leiter des städtischen Jugendbüros. „Viele sind frustriert. Dass die Partymeile so einschneidend verändert wird, ohne dass Jugendliche einbezogen werden, ist sehr schade.“ Er fürchtet, dass die Jugend sich andere Plätze zum Feiern suchen werden. Schon in der Vergangenheit verlagerte sich das Partyleben der Jungen oft nach draußen. Die Folgen waren einige Polizeieinsätze und ein verordnetes Alkoholverbot.

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