Steve McCurry in Graz

Leuchtendes Gastspiel einer Fotografen-Legende

Steiermark
18.06.2021 17:30

Mit dem Porträt eines afghanischen Mädchens mit stechend grünen Augen hat US-Fotograf Steve McCurry 1984 eine Ikone der Fotografie des 20. Jahrhunderts geschaffen. Bis heute sind zahlreiche weitere weltbekannte Bilder dazugekommen. In einer spektakulären Schau von Christian Jungwirth und seinem Atelier sind diese nun erstmals in der Messe Graz zu sehen.

Als „Mona Lisa der Fotografie“ bezeichnet Christian Jungwirth jenes Bild des afghanischen Mädchens Sharbat Gula, das Steve McCurry 1984 in einem Flüchtlingslager in Pakistan aufnahm und das den US-Fotoreporter weltweit bekannt machte. Mit ihren stechend grünen Augen schaut sie direkt in die Kamera, ihr ganzes Schicksal spiegelt sich in diesem Blick. Jahre später hat er sie noch einmal fotografiert - an ihren Augen erkennt man sie wieder. Doch ihr Blick und ihre Geschichte haben sich verändert.

Die „Mona Lisa der Fotografie“ - mit dem Bild von Sharbat Gula (oben) wurde Steve McCurry berühmt. (Bild: galeriejungwirth.com/Steve McCurry)
Die „Mona Lisa der Fotografie“ - mit dem Bild von Sharbat Gula (oben) wurde Steve McCurry berühmt.

Die Essenz eines Lebens in einem Porträtfoto einzufangen zählt zu den einzigartigen Talenten des Steve McCurry. Fast wie ein Gemälde aus der Renaissancezeit scheint er die Bilder zu komponieren, mit Farben und Licht zu spielen. Und doch verlieren sie nie ihre Direktheit und Spontanität. „Er ist ein stiller Beobachter, der nichts inszeniert, sondern mit viel Geduld auf den richtigen Moment wartet“, beschreibt Jungwirth dessen Arbeitsweise.

Atemberaubende Bilder
Dieses Talent besitzt der in Pennsylvania geborene Fotograf auch, wenn er Landschaften, Alltagsszenen oder Kriegsschauplätze fotografiert. Die Bilder, die dabei entstehen sind atemberaubend, aber nicht effekthaschend. Sie zeigen das Leid und die Freuden des Lebens. Aus den Menschen und Szenen auf den einzelnen Bildern entsteht dabei so etwas wie eine weltweite Schicksalsgemeinschaft.

Kamele fliehen vor den Bränden, die Saddam Hussein beim Abzug aus Kuwait auf den dortigen Ölfeldern legen ließ. Das Bild entstand 1991 in Al Ahmadi. (Bild: galeriejungwirth.com/Steve McCurry)
Kamele fliehen vor den Bränden, die Saddam Hussein beim Abzug aus Kuwait auf den dortigen Ölfeldern legen ließ. Das Bild entstand 1991 in Al Ahmadi.

Das hängt wohl auch damit zusammen, wie Christian Jungwirth die 126 Bilder in der Ausstellung inszeniert. Sie wurden auf Leinwände gedruckt, die hinterleuchtet werden und den Motiven so eine ganz besondere Strahlkraft verleihen: „McCurry konnte sich das zuerst nicht vorstellen und war zögerlich, aber ich habe ihn überredet, seine Bilder erstmals auf diese Weise zu zeigen“, erzählt Jungwirth.

Fotograf Steve McCurry (Bild: Brune Barbey)
Fotograf Steve McCurry

Das Resultat ist eine Ausstellung, die einer nächtlichen Skyline gleicht - nur anstatt von Hochhäusern ragen einige der einprägsamsten Ikonen der Fotografiegeschichte in den Himmel der Halle A der Messe Graz.

Eröffnung der Fotoausstellung Steve McCurry in der Messehalle A:
 Christian Jungwirth, Stadtrat Günter Riegler, Dieter Weber (Ankünder), Urs Harnik (Energie STMK), Birigt Enge (Galerieleitung Atelier Jungwirth), Christian Kladiva (Vorstand Merkur) und Armin Egger (Vorstand Messe Congress Graz) v.li. (Bild: Marija Kanizaj)
Eröffnung der Fotoausstellung Steve McCurry in der Messehalle A: Christian Jungwirth, Stadtrat Günter Riegler, Dieter Weber (Ankünder), Urs Harnik (Energie STMK), Birigt Enge (Galerieleitung Atelier Jungwirth), Christian Kladiva (Vorstand Merkur) und Armin Egger (Vorstand Messe Congress Graz) v.li.

Zu sehen bis 19. September. Auch Steve McCurry selbst wird noch nach Graz kommen, um sich die Schau anzusehen.

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