Knapp vor dem Start ins EM-Trainingslager in Seefeld sorgt die Corona-Problematik für viele Fragen im deutschen Fußball-Nationalteam. Ob und wann Toni Kroos und die sechs England-Profis, die Bundestrainer Joachim Löw in sein 26-köpfiges Aufgebot für das paneuropäische Turnier ab 11. Juni berufen hat, ins Teamcamp in Tirol anreisen können, ist derzeit noch unklar.
Kroos hat sich mit dem Coronavirus infiziert, sein Trainingsstart hängt vorrangig von der Genesung ab. Bernd Leno, Ilkay Gündogan (unten im Bild), Antonio Rüdiger, Kai Havertz, Timo Werner und Robin Koch sind von den neuen schärferen Quarantäne-Vorschriften für Bürger betroffen, die aus dem Virusvariantengebiet Großbritannien einreisen. Das trifft sowohl für die Einreise in Deutschland als auch in Österreich zu. Der Deutsche Fußball-Bund steht mit den österreichischen Behörden wegen möglicher Sonderregelungen in Verbindung.
„Die Komplexität des Themas und die Auflagen sind uns bewusst. Wir arbeiten aktuell an Lösungen“, sagte Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Löw reist mit seinem Trainerstab am Donnerstag im Seefelder Hotel Nidum an, die Mannschaft folgt am Freitag. Manchester Citys Gündogan sowie die Chelsea-Profis Rüdiger, Havertz (unten im Bild) und Werner, deren Clubs am 29. Mai in Porto das Champions-League-Finale bestreiten, sollten nach dem Testspiel am 2. Juni in Innsbruck gegen Dänemark zum Team stoßen.
Tiroler Alpen warten
Dem Trainingscamp in der Olympia-Region in den Tiroler Alpen schließt sich am 7. Juni in Düsseldorf die EM-Generalprobe gegen Lettland an. Einen Tag später bezieht Deutschlands Team-Tross sein EM-Stammquartier in Herzogenaurach.
Für Einreisende aus Großbritannien gilt seit Sonntag in Deutschland eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht verkürzt werden kann. In Österreich wird für Einreisende aus dem Vereinigten Königreich eine zehntägige Quarantäne fällig, die mit einem negativem Test ab dem fünften Tag nach der Einreise beendet werden kann.
Indische Variante als Grund
Große Probleme könnte es geben, wenn das deutsche Innenministerium wegen der indischen Corona-Variante an den Einreiseregeln aus Großbritannien festhält und auch dem europäischen Verband UEFA keine Ausnahmen einräumt. Beim am 2. Juli in München angesetzten EM-Viertelfinale wäre ein Team beteiligt, dass zuvor am 26. Juni in London das Achtelfinale gewonnen hat. Die UEFA teilte mit, sie prüfe die Lage. „Die Situation ändert sich ständig“, hieß es vom Dachverband.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.