Nachbarn in Angst

Rote Schlange in Grazer Stiegenhaus entdeckt

Steiermark
26.05.2021 08:00

Der Großteil der steirischen Reptilienbesitzer achtet vorbildlich auf seine Tiere. Doch wieder einmal herrscht Aufregung um einen streitbaren Pensionisten in Graz: 1994 kam ihm in Bad Aussee eine Grüne Mamba aus. 2010 verendeten und entkamen Dutzende, teils hochgiftige Reptilien bei einem Brand in seiner Hochhaus-Wohnung. Am Montag herrschte erneut Schlangen-Alarm vor seiner Wohnungstür.

Klapperschlangen, eine Kobra, Pythons, Riesenspinnen - Dutzende Reptilien hielt der Grazer in seiner Wohnung, die 2010 in Flammen aufging. Etliche von ihnen kamen qualvoll ums Leben, andere, wie etwa eine Kobra, mussten wieder eingefangen werden. Teilweise waren die Tiere nicht ordnungsgemäß aufbewahrt gewesen. 

Grüne Mamba entkommen
1993 herrschte Riesen-Aufregung in Bad Aussee, weil demselben Halter eine gefährliche Grüne Mamba von einer Ausstellung entkommen war. Glücklicherweise konnte das Tier gefunden werden. Experten fordern schon länger ein Tierhalteverbot für den Mann, der am Montag erneut für Aufregung sorgte: „Als ich nach Hause gekommen bin, ist im Stiegenhaus vor seiner Wohnungstür eine rote Schlange mit schwarzem Kopf gelegen, ich war so erschrocken!“, erzählt ein Nachbar.

„Als ich nach Hause gekommen bin, ist im Stiegenhaus vor seiner Wohnungstür eine rote Schlange mit schwarzem Kopf gelegen, ich war so erschrocken!“, erzählt ein Nachbar. (Bild: zVg)
„Als ich nach Hause gekommen bin, ist im Stiegenhaus vor seiner Wohnungstür eine rote Schlange mit schwarzem Kopf gelegen, ich war so erschrocken!“, erzählt ein Nachbar.
Unter diesem Kübel lag die Schlange, als Werner Stangl im betroffenen Hochhaus eintraf. Ein mutiger Nachbar hatte ihn darübergestülpt und einen Warnhinweis angebracht. (Bild: Werner Stangl)
Unter diesem Kübel lag die Schlange, als Werner Stangl im betroffenen Hochhaus eintraf. Ein mutiger Nachbar hatte ihn darübergestülpt und einen Warnhinweis angebracht.

Bewohner in Angst
Sofort alarmierte er die Einsatzkräfte, Reptilien- und Amphibienexperte Werner Stangl leitete ihn per Telefon an, was zu tun war. Dank eines Videos (siehe oben), das ihm der Finder per Handy geschickt hatte, konnte Stangl aber beruhigen: „Es handelt sich um eine exotische, aber zum Glück ungiftige Berg-Königsnatter.“ Mutig stülpte der Nachbar nach Anweisung einen Kübel über das Tier. Er ist, wie etliche andere Bewohner, mittlerweile sehr verärgert: „Die Wohnung ist wie ein Dschungel. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ihm ein Tier ausgekommen ist. Und es leben auch Kinder hier, was ist, wenn wieder etwas passiert?“ 

Auch Werner Stangl berichtet von verängstigten Bewohnern: „Manche wollten vor lauter Angst nicht mehr in ihre Wohnung zurückkehren. Eine Frau mit Kind bat mich, ihre Räume auf weitere Schlangen zu durchsuchen.“ Nun ist das Veterinäramt am Zug.

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