Parkplatz-Probleme

Der Auto-Ansturm zu Salzburgs Natur-Schätzen

Salzburg
23.05.2021 17:30

Die Salzburger sehnen sich nach Erholung in der Natur: Gerade an sonnigen Feiertagen werden Erholungsräume regelrecht gestürmt. Das Problem: Zu viele kommen mit dem Pkw.

Wer kennt das Bild nicht: Ein sonniger arbeitsfreier Tag., perfekt für einen Ausflug in die Natur. Doch am Erholungsort angekommen stehen zig Autos, kreuz und quer – teils auf Wiesen und neben Straßen. Wie beispielsweise am Gaisberg bei Salzburg, am Hintersee bei Mittersill bzw. Flachgau oder die Gadenalm im Pongau. Gerade bei Autofahrern kommt dann schnell der Ruf nach mehr Parkplätzen.

„Das ist aber keine Lösung“, sagt Gishild Schaufler, Salzburgs Landesumweltanwältin. Sie stellt sich klar gegen den Bau neuer Parkplätze und spricht sich für Alternativen wie ein besseres Angebot in Sachen Öffis oder Fahrrad aus. Jedenfalls brauche es ein Umdenken: „Man muss ein Bewusstsein dafür schaffen.“

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Der Bau neuer Parkplätze zieht nur noch mehr Individualverkehr an. Der Bodenverbrauch hier bei uns ist ohnehin schon ein Wahnsinn.

Gishild Schaufler, Landesumweltanwältin

Außer Frage stehe, dass „jeder das Recht hat, sich in der Natur zu erholen.“ Das sieht auch Winfried Herbst so: Der einstige Gaisberg-Koordinator kennt die Problematik gerade am Salzburger Hausberg allzu gut. „Die Menschen sollen in die Natur kommen. Dafür ist auch die Infrastruktur zu schaffen.“ Herbst bringt ein Beispiel aus der Schweiz: mit den „Wanderbussen“. Am Beginn der Täler gibt es Parkplätze. Von dort werden Ausflügler mit dem Bus in die Natur gebracht: „Man sollte sich bemühen, die wunderbare Natur möglichst autofrei zu machen“, findet Herbst.

Er findet, wie Schaufler, das es bei den Menschen ein Umdenken braucht: „Wir müssen es einfach mal ausprobieren!“ Und wenn es nicht funktioniert, etwa den Gemeinden schreiben, warum es nicht funktioniert. nur so könne man Probleme verändern. Dabei sei gerade die Politik gefordert – in der Vergangenheit sind Signale zu spät erkannt worden. Beispielsweise durch Parkplatzgebühren. In puncto Wildparken könnte mehr Geld in Kontrollen investiert werden, findet die Umweltanwältin: „Wer zweimal einen Strafzettel zahlt, weil derjenige in der Wiese steht, macht es dann eher nicht wieder.“ Eine weitere Problematik sieht Schaufler in der kurzfristigen Handlungsweise der Politik: „Die Amtszeiten sind kurz, daher muss viel kurzfristig passieren. Da ist der Aufschrei dann immer groß. Dabei wären gerade langfristige Entscheidungen gut für die Umwelt.“

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