Seit 16.12. "scharf"

Section Control auf der A12 – erste Lenker angezeigt

Seit 16. Dezember ist auf der Inntalautobahn (A12) bei der neuen Einhausung Amras die Section Control (Geschwindigkeits-Abschnittskontrolle) in Betrieb. Beobachtet man den Verkehr, der durch die 910 Meter lange Röhre geführt wird, so könnte es für viele "eilige" Autofahrer bald Post von der Exekutive geben.

Eine große Anzahl an Lenkern ist sich der umfassenden Überwachung in dem 60-km/h-Bereich offenbar nicht bewusst. Sie fahren deutlich zu schnell durch die neue Lärmschutz-Einhausung. Dabei erfasst die Section-Control-Anlage ausnahmslos jedes Fahrzeug, fotografiert es am Anfang und am Ende und berechnet die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der es durch den Tunnel gefahren ist. War es zu schnell, erfolgt automatisch eine Anzeige.

Strafe ab 64 km/h?
Zur Toleranzgrenze, ab welcher Geschwindigkeit abgestraft wird, will die Polizei nichts Konkretes nennen. "Aber der Spielraum ist sehr gering", betont Oberst Markus Widmann, Kommandant der Landesverkehrsabteilung. Laut ÖAMTC beträgt die Toleranz drei km/h. Damit würden Lenker bereits ab einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 64 Stundenkilometern zur Kasse gebeten.

Diese Überwachung der Einhausung bei Amras soll die Gefahrenquellen entschärfen. "70.000 Fahrzeuge fahren täglich durch den A12-Abschnitt und werden auf vier Fahrspuren zusammengeführt. Diese hohe Verkehrsdichte macht den Abschnitt besonders sensibel", erklärt Widmann.

Er appelliert an die Vernunft der Autofahrer, die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Nicht nur wegen der drohenden Strafen, auch im Sinne der Sicherheit. Wie viele Anzeigen täglich hinausgehen, wollte Widmann noch nicht verraten. Aber er bestätigt, dass bereits Lenker zur Anzeige gebracht wurden.

Als die erste Section Control Österreichs in Wien eingeführt wurde, hat sich die – damals noch als sehr teuer heftig angeprangerte – Anlage übrigens binnen zwei Jahren durch Strafmandate selbst refinanziert.

von Manuel Diwosch, "Tiroler Krone"