Investor steigt ein

Muttereralm-Bahn-Verkauf: So läuft der Deal ab

Tirol
25.04.2021 08:00

Eine knappe Woche noch, dann gibt’s Kohle vom Investor für die notorisch klamme Muttereralm-Bahn. 3,25 Millionen Euro sind am 30. April fällig. Danach müssen Gemeinden und TVB Innsbruck aber noch einmal in den Sack greifen, um ihre Gesellschaft zu entschulden. Und auch die Fusion mit der Axamer Lizum - Voraussetzung für die zweite Tranche - gibt’s nicht zum Nulltarif.

Verkauft wird nicht das Skigebiet an sich, sondern nur die Gesellschaftsanteile der Muttereralm Bergbahnen Errichtungs GmbH, die derzeit von Mutters und Götzens sowie vom TVB Innsbruck gehalten werden. Diese Gesellschaft besitzt die baulichen Anlagen der Bahnen. Die Benützung der Flächen für Liftanlagen, Stationsgebäude, Skipisten, Parkplätze etc. ist durch Dienstbarkeitsverträge mit den Eigentümern geregelt. Alle diese Rechte und Pflichten bleiben aufrecht.

Schuldenrucksack ist 6 Mio. € schwer
Das Problem ist nur: Die Gesellschaft ist stark verschuldet, was letztlich der Grund für die Einleitung des Verkaufsprozesses vor einem Jahr war. Mit sechs Millionen ist man in den Miesen, Tendenz steigend. Denn bei den 15 Jahre alten Skiliften stehen teure Revisionsarbeiten an.

Mit dem ersten Teil des Kaufpreises, das sind konkret 3,25 Millionen Euro, soll in einem ersten Schritt der Schuldenberg abgetragen werden. Die verbleibenden knapp 2,8 Mio. Euro werden nach einem Kostenschlüssel auf die drei Noch-Gesellschafter aufgeteilt, wobei der TVB Innsbruck mit 67% den größten Teil zu tragen hat. Götzens hat bereits eine Darlehensaufnahme für seinen 350.000-€-Anteil beschlossen, Mutters soll am Dienstag folgen. Damit sind die Gesellschafter ihre Sorgen fürs erste los!

Tourismus-Imperium
Für den Betrieb ist künftig Tatry Mountain Resorts zuständig. Der Konzern zählt zu den führenden Tourismusunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Skigebiete gehören genauso dazu wie Freizeitparks, Golfanlagen, 14 Hotels, 45 Gastronomiebetriebe und Bars. Umsatz 2019: 110 Millionen Euro.

Angepeilt wird neben dem Ausbau des Bikeparks Muttters ein Zusammenschluss mit dem Nachbarskigebiet Axamer Lizum. Es winkt eine Prämie von vier Millionen Euro seitens des TVB. Sobald die Genehmigungen vorliegen, zahlt Tatry den Rest des Kaufpreises von 1,25 Millionen Euro - der dann wieder aufgeteilt wird.

Grünes Licht vom Land
Die Bürgermeister des Mittelgebirges hoffen, dass sich zwei private Gesellschaften über den technischen Zusammenschluss einig werden, zumal es für diesen – im Gegensatz zum Brückenschlag über die Kalkkögel ins Stubai – von Landesseite Grünes Licht geben soll.

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