Causa Zweitwohnsitze

Die miesen Tricks der Wohn-Betrüger

Steiermark
31.03.2021 06:00

Die Problematik rund um die Zweitwohnsitze nervt viele Steirer. Der Bürgermeister von Schladming überprüft nun 400 verdächtige Wohnungen.

Schladming, das Ausseerland, Murau, die südsteirische Weinregion - in diesen weiß-grünen Regionen ist das Nervenkostüm der Bevölkerung in Sachen Zweitwohnsitze derzeit gehörig strapaziert. Fast schon im Tagesrhythmus trudeln Meldungen zur leidigen Causa ein.

Die Hauptprobleme: Die Wohnungspreise explodieren, ausländische Spekulanten kaufen zumeist die Immobilien und sind nur in den Ferien zugegen. Viele Einheimische müssen abwandern, weil der Wohnraum zu teuer wird, die Ortschefs müssen auf lukrative Hauptwohnsitz-Einnahmen verzichten.

In Schladming ist das Maß nun endgültig voll. Der Bürgermeister greift durch und sagt den illegalen „Wohn-Betrügern“ den Kampf an. Aus einer riesigen Datenmenge wurden 400 verdächtige Wohnungseigentümer herausgefiltert, die Post von Hermann Trinker bekommen (siehe Faksimile oben). „Damit begrüße ich sie und frage, ob sie nicht, wie beim Kauf angegeben, ihren Hauptwohnsitz im Ort anmelden wollen“, so der Stadtchef der obersteirischen Skimetropole. „Ich erwarte mir jedenfalls eine Reaktion.“ Kommt nichts retour, folgt eine freundliche Einladung ins Rathaus.

Bei illegaler Nutzung Anzeige bei Behörde
„Stellt sich aber heraus, dass die Wohnung als touristischer Zweitwohnsitz genutzt wird, leite ich die Adresse der Behörde weiter.“ Die Bezirkshauptmannschaft Liezen habe dann zu prüfen, ob ein Gesetzesverstoß vorliege. Wenn ja, setzt es wohl eine Geldstrafe - oder ein Nutzungsverbot.

„Die Zweitwohnsitz-Problematik gehört in Angriff genommen. Wir machen das nun auf verschiedenen Ebenen“, erklärt der Bürgermeister. Zunächst wolle man ein Grundstück in Rohrmoos kaufen, auf dem man Eigentumswohnungen für Einheimische schaffen werde, zudem freue sich die Gemeinde auf neue Mietwohnungen von Siedlungsgenossenschaften. „Als weiteren Schritt werden wir bestehende Häuser sanieren“, sagt Trinker.

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