Verkehr Hauptproblem

Hilferuf aus den steirischen Ausflugs-Hochburgen

Steiermark
16.03.2021 06:00

Auch wenn vielerorts noch Ruhe herrscht - der nächste Ansturm auf Dachstein und Co. ist gewiss. Ein „Masterplan gegen Overtourism“ soll nun helfen.

Von der südsteirischen Weinstraße über den Schöckl im Grazer Bergland bis zum Dachstein als östlichster Gletscher der Alpen: Immer mehr steirische Ausflugsziele sind zuletzt an der Obergrenze ihrer Belastbarkeit angelangt. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht, in den Regionen bereitet man sich längst auf einen abermaligen Ansturm im heurigen Sommer vor.

Mehrheit kommt mit dem Auto
Größtes Problem bleibt der Individualverkehr: „87 Prozent der Bergsportler reisen mit dem eigenen Pkw an, lediglich 33 Prozent nutzen dafür manchmal ein öffentliches Verkehrsmittel“, kennt der Alpenverein die jüngsten alarmierenden Statistikzahlen. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar: Es gibt nach wie vor zu wenige Möglichkeiten, um mit Bus und Bahn zum Ausgangspunkt zu kommen, eine Mitnahmemöglichkeit für Räder gibt es oftmals nicht.

Besucherlenkungskonzept im Visier
Dementsprechend erfreut reagieren betroffene Touristiker und Bürgermeister jetzt auf die Idee eines „Steirischen Masterplans gegen Overtourism“ („Übertourismus“) der Grünen, der unter anderem eine permanente Begutachtung, einheitliche Besucherlenkungskonzepte, vor allem aber den Ausbau des Mikro-ÖV vorsieht: „Das ist ein extrem guter Vorschlag“, begrüßt etwa Philipp Walcher, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ramsau am Dachstein, den Vorstoß. „Mit der Limitierung der täglichen Gästeanzahl, die auf den Gletscher hinauf darf, haben wir zwar schon einen ersten wichtigen Schritt getan, aber weitere müssen unbedingt folgen“, meint der Experte.

Neue Parkplätze in der Ramsau als „erste Hilfe“
Den Individualverkehr in den (Gratis-)Bus zu bringen, ist für Walcher „oberstes Ziel“: „Dennoch wird man auch mit den Autos leben müssen. Deshalb sind wir gerade dabei, neue Parkflächen in unserem Ort zu erschließen“, so Walcher.

Busbahnhof Faßlberg wird ausgebaut
„Breite Unterstützung der Politik ist mehr als willkommen“, kommentiert „Schöckl-Bürgermeister“ Hannes Kogler das angedachte Maßnahmenpaket. „Alleine ist die Angelegenheit auch nicht mehr zu stemmen“, sagt der verkehrsgeplagte Ortschef von St. Radegund. Es wäre längst ein „Bündel an Maßnahmen“ notwendig: „Die eine Lösung gibt es nicht. Der unlängst erfolgte Startschuss zum Ausbau des Busbahnhofes Faßlberg ist aber schon einmal ein guter Anfang“, betont Kogler.

Viel los auch im Ausseerland 
Besonders viele Besucher, darunter auch unzählige motorisierte Tagesgäste, tummelten sich auch im Ausseerland. Hinsichtlich des Kulturhauptstadtjahres 2024 rauchen in der idyllischen Region die Köpfe: „Bei den Badeseen und den Seilbahnen waren wir mit den Kapazitäten am Zenit“, erzählt Pamela Binder vom Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut.

Gast profitiert
Ihr gefällt die neue Idee, die am Dienstag erstmals in den Landtag kommt, vor allem aus einem Grund: „Serviceleistungen für ein ganzes Bundesland aus einem Guss anzubieten - das ist gerade für den Gast extrem gewinnbringend“, meint die Expertin. Aktuell hofft Binder aber vorrangig auf eines: „Dass wir endlich wieder aufsperren dürfen!“

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