Wegen Corona in U-Haft

Zahnarzt erteilte Mitarbeitern Redeverbot

Salzburg
08.03.2021 11:01

Ein Zahnarzt aus Bad Hofgastein sitzt im Gefängnis, weil er Patienten nach positivem Test und trotz Quarantäne-Pflicht behandelte. Wie „Krone“-Leser wissen, hat der corona-verharmlosende Doktor keinen guten Ruf: als „aggressiv“ und „verrückt“ wird er beschrieben. Auf diese Weise geht er auch mit Patienten und Mitarbeitern um.

Erst seit dem Dezember praktiziert der in U-Haft sitzende Zahnarzt in der Pongauer Gemeinde. Als einer von nur zwei Kassen-Ärzten. Doch bereits in so kurzer Zeit fiel sein Verhalten negativ auf: Kollegen und Bekannte trauen ihm aufgrund von fragwürdigen Äußerungen alles zu, wie aus mehreren Zeugenaussagen hervorgeht. Mitarbeitern erteilte er sogar Sprechverbote mit anderen Kollegen. Auch gefährliche Drohungen soll er ausgesprochen haben – entsprechende Anzeigen wurden erstattet, ein Verfahren wurde aber eingestellt.

Drogen-Vorwürfe gegen Doktor

Dabei hatte er gegenüber anderen sogar von „töten“ und „der Mafia“ gesprochen. Mehrere Betroffen äußerten gegenüber Behörden auch den Verdacht, dass der Doktor Drogen konsumiere - auch von Alkohol in der Praxis war schon die Rede. Mit seiner aufbrausenden und cholerischen Art versetzte er Mitarbeiter und Kollegen sogar in Angstzustände - auch Patienten schreie er an und verhalte sich unhöflich. Als „Regime des Schreckens“ bezeichnete es Opfer-Anwalt Stefan Rieder, der zwei Betroffene rechtlich vertritt.

Bei Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Haft

Im Gefängnis sitzt der Zahnarzt aber, weil er offensichtlich die Corona-Pandemie nicht ernst nimmt und verharmlost. Zum Vorwurf der vorsätzlichen Gefährdung anderer Menschen durch übertragbare Krankheiten (nach §178 StGB) zeigte er sich bislang wenig einsichtig – deshalb verhängte das Landesgericht die U-Haft. Sollte es zu einer Anklage und Verurteilung kommen, drohen bis zu drei Jahre Haft.

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