Ermittlungen laufen

Koralm-Gebiet: Aufregung um angebliche Wolfsfalle

Steiermark
16.02.2021 06:00

Zwei in der Erde fixierte Rehkadaver samt angehäufter Innereien als Falle für Meister Isegrim? Große Aufregung herrscht zurzeit im steirischen Koralm-Gebiet wegen einer sogenannten Wolfskirrung. Den Fall ins Rollen brachte die Berg- und Naturwacht, die die unappetitliche Entdeckung machte. Land, Bezirkshauptmannschaft und Jägerschaft ermitteln.

Zwei tote Rehe aufeinandergestapelt, rundherum Innereien drapiert, die Kadaver am Boden fixiert, damit der angelockte Beutegreifer die Tiere nicht verschleppen kann - für Experten steht fest: Bei dem grausigen Fund (Fotos liegen der „Krone“ vor) handelt es sich eindeutig um eine sogenannte Wolfskirrung, eine Lockfalle. Dementsprechend groß die Empörung bei Tierschützern, da die Bejagung des geschützten Vierbeiners ja strengstens verboten ist.

Klärung angelaufen
„Wir haben von der Berg- und Naturwacht eine Sachverhaltsdarstellung bekommen, die wir nun klären müssen“, ist Helmut-Theobald Müller, der Bezirkshauptmann von Deutschlandsberg, mit dem Fall befasst. Auch das Land Steiermark, die Landesjägerschaft und der Amtstierarzt sind bereits involviert, denn die Angelegenheit ist sehr komplex: „Es müssen etliche Fragen geklärt werden, einige davon haben sich in der Form noch gar nie gestellt“, sagt Müller, immerhin schon 25 Jahre im Amt.

Was darf im Wald überhaupt abgelegt werden - nur Fallwild, also verendete Tiere, oder auch - wie im vorliegenden Fall - geschossene Rehe? Was entspricht von der Dimension noch einem Luderplatz (Abfall-Entsorgung für erlegtes Wild) etc.

„Aktion ist abzulehnen“
Ob die Intention des Waldbesitzers nun tatsächlich die Bejagung des Wolfes war, muss erst geklärt werden. „Vielleicht will man ja auch nur Wanderer abschrecken“, mutmaßen Bewohner. Für den Deutschlandsberger Bezirksjägermeister Hannes Krinner steht jedenfalls eines fest: „Schon allein aus ethischen Gründen ist eine solche Aktion abzulehnen. Außerdem ist eine derartige Handlung meldepflichtig.“

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