Die Kindheit der Angeklagten (18) hätte schlimmer nicht sein können: Kurz nach der Geburt ließ der Vater die Familie im Stich, zurück blieb eine alkoholkranke Mutter, die ihr Kind misshandelte. Mit 16 Jahren wurde die Grazerin rausgeschmissen und schlitterte in die Drogensucht.
„Gebt‘s mir eure stärksten Benzos“
Der Tiefpunkt ihres noch so jungen Lebens war wohl der 16. November 2020. Der Drang nach Drogen war unstillbar. „Zu einem Dealer wollte ich nicht, weil der sexuelle Handlungen verlangt hätte“, erzählt sie. Deswegen packte sie ein Messer ein und ging in eine Apotheke. „Gebt’s mir eure stärksten Benzos“, forderte sie mit der Waffe in der Hand. „Die Mitarbeiterin bewarf mich dann mit Flaschen. Ich bin schnell hin zu einer Lade und habe mir eine Packung Temesta genommen.“ Acht Tabletten des Beruhigungsmittels schluckte sie kurz nach dem Raubüberfall.
Kein Ausweg ohne strenge Therapie
Die Tat bereut die 18-Jährige zutiefst, Drogen will sie nie wieder nehmen. Laut Gutachter Manfred Walzl sei das aber nur mit einer strikten Therapie möglich, ansonsten sei sie wieder zu schweren Straftaten fähig.
Auch der Schöffensenat – Vorsitz Christoph Lichtenberg – sieht das so. Daher: drei Jahre teilbedingte Haft, Einweisung in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher. Nicht rechtskräftig!
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