25.000 Fahrzeuge quälen sich im Schnitt (!) auf der B100 durch Osttirols Bezirkshauptstadt. Das brachte Lienz einen wenig begehrten Spitzenplatz ein. Die Stadt gehörte zu Österreichs Feinstaubhöllen. "Wir hatten bis zu 63 Überschreitungstage. Doppelt so viele wie erlaubt", blickt Oskar Januschke vom Lienzer Umweltamt zurück.
Seit zwei Jahren ist alles anders. Lienz hat dem Feinstaub erfolgreich den Kampf angesagt. Herzstück des EU-geförderten Projekts ist ein neuartiger Kleber, der das Aufwirbeln des Staubs verhindert. Als wichtige Begleitmaßnahme werden die Straßen oft gewaschen, der Feinstaub so weggespült.
Der Effekt: Die Belastung ging um 30 Prozent zurück. Januschke: "Heuer haben wir keine 20 Überschreitungstage." 14 Tonnen Kleber streut die Stadt pro Winter. Die Technologie ist vier Mal so teuer wie Salz. "Der Kleber schont jedoch Straßen und Brücken, rechnet sich also über die Jahre", meint der Umwelt-Beamte.
London lernt von Lienz
Auch London ist eine Feinstaubmetropole. Jetzt hat man das Lienzer Modell übernommen. Ein Modell, das auch anderen Tiroler Orten aus der Feinstaubmisere helfen könnte.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
Symbolbild
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