24.10.2020 08:33 |

Clusteranalyse zeigt:

Haushalte bleiben deutlich größte Infektionsquelle

Die Haushalte bleiben die größte Corona-Infektionsquelle in Österreich - hier ist der Anteil an Neuinfektionen erneut angestiegen. Wie eine Clusteranalyse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigt, kam es in der Woche ab dem 18. Oktober aber auch zu einer leichten Häufung im Freizeitbereich sowie weiteren bedenklichen Fällen in Alters- und Pflegeheimen.

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Mit Stichtag 23. Oktober konnten 39.504 der insgesamt 75.439 Corona-Fälle im Land einem der 7507 Cluster zugeordnet werden. Am häufigsten stecken sich die Österreicher weiterhin im Haushalt an: Mit 644 Clustern hat dieser Sektor einen Anteil von fast 60 Prozent. Im Gesundheits- und Sozial-Bereich ging der Anteil gegenüber der Vorwoche von elf auf 8,5 Prozent zurück.

Viren-Herkunft in Haushalten oft unbekannt
Beim Haushalts-Cluster, in dem sich Mitglieder untereinander anstecken, kann bei der Bekämpfung der Virenausbreitung eher wenig getan werden, nachdem die einbringende Quelle nicht bekannt ist. Daher gilt es, davor anzusetzen, wie AGES-Epidemiologin Daniela Schmid mehrfach betonte. Zum Beispiel im Bereich Freizeit (hier insbesondere bei privaten Feiern), wo der Anteil bei 25 Prozent und 1000 Fällen in einer Woche gelegen ist.

Zwei neue Beispiele für das Freizeit-Setting zeigen Cluster-Entstehungen bei einer Geburtstagsfeier in Niederösterreich und einer Party in der Steiermark. Diese endete mit 36 infizierten Jugendlichen zwischen 18 und 20 Jahren. Im Zuge des Contact Tracings durch die Behörden wurde die Angabe von ursprünglich angenommenen fünf bis sechs infizierten Personen widerlegt.

Mit leichten Symptomen zum Superspreader
Ein Fall aus der Steiermark ergab einen 17-Personen-Cluster bei einem Fußballverein nach geselliger Runde im Vereinslokal: Ein Spieler mit bereits leichten Symptomen reichte aus, dass sowohl Spieler der Kampfmannschaft, der Reserve und eine Spielerin der Damenmannschaft infiziert wurden - ein deutliches Indiz dafür, dass die Übertragung nicht während des Fußballspiels selbst stattgefunden habe, hieß es in der Analyse der AGES.

Cluster wirken sich auf Ampelschaltung aus
Die Clusteranalyse ist ein maßgebliches Tool für die Corona-Kommission. Definiert ist ein Cluster laut WHO durch eine Häufung an Fällen nach Zeit oder Ort bzw. beispielsweise durch eine gemeinsame Reise - etwa bei den bekannten Reise-Clustern des Sommers oder dem Besuch von Freizeitveranstaltungen, also Feiern oder Partys. Je nach seiner Herkunft wirkt sich ein Cluster in seiner Gewichtung auf die Empfehlung der Corona-Kommission zur Schaltung der Ampel aus.

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