"Ostbahn lebt" stand daher auch auf den T-Shirts am Merchandise-Stand. "Aber nur in seinen Liedern" relativierte der 61-jährige Resetarits zu Beginn seines Auftritts im ausverkauften Orpheum. "Neiche Schoin", der Coverversion des ZZ Top-Songs "Sharp Dressed Man" machte den Start und unterstrich gleich zu Beginn, wie viel Leben noch in "Doktor Ostbahn" steckt, denn der Saal war bis in die hinteren Reihen euphorisiert und ebenso textsicher. So eine Jubelstimmung rufen alte Helden der österreichischen Musikszene nur selten hervor.
Brödls Texte haben von ihrem Reiz nichts eingebüßt
Das Verdienst von Ostbahn-Schöpfer Brödl war es, amerikanisches Liedgut von Bruce Springsteen bis Steve Miller zu "austrifizieren", ohne die Inhalte dabei eins zu eins umzusetzen - und so wurde aus Springsteens "Fire" einst "Feuer". "Ohne die Texte von Günter Brödl gibt es auch keinen Ostbahn Kurti", sagte Resetarits daher auch einmal. Brödls Texte haben von ihrem Reiz nichts eingebüßt, er sorgte damals für Zeilen wie "Er is bald derrisch von da Hockn und er is blind fias Lebm" im Song "Arbeit", die auch heute noch Bestand haben.
Zwei Stunden Konzert, eine Stunde Zugaben
Nach zwei Stunden begann Ostbahn und Band den unter heftigen "Kurti"-Rufen herbeigesehnte Zugabeteil, der eine weitere Stunde dauern sollte. Erdiger und ehrlicher Gitarrenrock folgte noch einmal eine Stunde lang und einige Gäste nahmen sich nach dem Ende des Auftritts vor, auch heute, Montag, noch einmal in das inzwischen wieder ausverkaufte Orpheum zu kommen. Am Montag bewies Willi Resetarits jedenfalls, dass wenn Österreich einen Boss hat, er Ostbahn-Kurti heißen muss. Für November sollen dann die 15 CDs der Box übrigens auch einzeln erhältlich sein, hieß es von Universal.
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