Med-Uni Innsbruck

Große Umfrage zu Folgen einer Corona-Erkrankung

Tirol
01.10.2020 08:00

Wissenschafter der Medizin-Uni Innsbruck erforschen die Folgen einer Corona-Erkrankung und hoffen dabei auch auf die Mithilfe der Bevölkerung. Zielgruppe sind Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden. Ein Online-Fragebogen ist seit Mittwoch freigeschaltet. 

Zu keiner Viruserkrankung wurde je so viel in kurzer Zeit geforscht wie aktuell zu Covid-19. Auch an der Medizin-Universität Innsbruck laufen zahlreiche Projekte. Nun startet eine Online-Umfrage, die Aufschluss über die Folgen der Erkrankung geben soll.

„Daten zu Patienten, die ins Krankenhaus kommen, können wir gut erfassen. Aber was ist mit jenen, die die Erkrankung daheim auskurieren? Wie geht es ihnen und welche möglichen Folgeerscheinungen sind aufgetreten?“, stellt der seit Monaten sehr gefragte und viel zitierte Infektiologe Günter Weiss, Direktor der Klinik für Innere Medizin II, die zentralen Fragen, um die es in der Untersuchung geht. "Mehr als 6000 Personen wurden in Tirol seit Ausbruch der Pandemie positiv getestet. Viele entwickeln keine Symptome und müssen auch nicht das Bett hüten. Doch auch diese Personen sollen in der Studie erfasst werden.

„Wir müssen mit dem Virus leben lernen“
„Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Es wird immer wieder kommen. Daher wollen wir herausfinden, welche Personen anfälliger sind und schwerer erkranken“, sagt Weiss. Seit Mittwoch ist der Online-Fragebogen freigeschaltet. Zielgruppe sind in Tirol lebende Personen ab 16 Jahren, die in den vergangenen Monaten positiv auf SARS-Cov-2 getestet wurden. „Rund 30 Minuten dauert das Ausfüllen des Fragebogens. Die Auswertung erfolgt anonym und streng vertraulich“, erklärt Judith Löffler-Ragg.

Embolien und Herzinfarkt leichter möglich
Die leitende Oberärztin und Expertin für Lungenerkrankungen hat bereits viele Patienten nach einer Corona-Infektion nachuntersucht. Sie berichtet, dass bestimmte Symptome sehr lange anhalten und mögliche Folgerisiken auftreten. So werde befürchtet, dass Embolien oder ein Herzinfarkt auch Wochen nach einer leichten Infektion gehäuft auftreten könnten.

Neurologische Schäden werden befürchtet
Die Mediziner halten auch neurologische Langzeitschäden für möglich, wie Oberarzt Raimund Helbok ausführt. Auch dazu soll die Studie wichtige Erkenntnisse bringen.

Der Link zum Onlinefragebogen: http://covid19-tirol.at

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