Volksbefragung

Trauen sich die drei Wipptaler Gemeinden?

Tirol
20.09.2020 08:00
Wird am 1. Jänner 2022 aus drei Wipptaler Gemeinden eine? Diese nicht gerade alltägliche Frage müssen bzw. dürfen heute 2773 Wahlberechtigte von Matrei, Mühlbachl und Pfons beantworten. Die Bürgermeister sind für die Fusion und hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung. Bereits jetzt wird eng zusammengearbeitet.

Im Jahr 1974 gab es schon einmal eine Abstimmung darüber, ob aus den drei Gemeinden eine werden soll. Die Bevölkerung damals stimmte dagegen, obwohl seit jeher enge geografische, geschichtliche und kulturelle Verbindungen besteht.

Gemeinden kooperieren
Diese wurden über die Jahre und besonders 2019 aus praktischen und letztlich auch finanziellen Gründen noch intensiviert – auch mit Blick auf die heutige Volksbefragung: Es gibt u. a. eine einheitliche Buchhaltung, gleiche Gebühren und ein Bürgerservice für alle in Matrei. Hier soll auch das zentrale Gemeindeamt beheimatet sein, obwohl Matrei mit 992 Einwohnern der kleinste Ort der drei ist. Mühlbachl zählt 1427, Pfons 1231 Einwohner.

15 statt 37 Gemeinderäte
Künftig sollen ein Bürgermeister und 15 statt 37 Gemeinderäte die Geschicke der neuen Talgemeinschaft bestimmen. Welchen Namen diese trägt und welches Wappen, ist noch unklar. „Ich bin überzeugt, dass bis Jahresbeginn 2022 alle Voraussetzungen für eine gemeinsame Gemeinde erfüllt sind, unter Beibehaltung der Identität von Pfons und Mühlbachl als Katastralgemeinden“, sagt Alfons Rastner, der Gemeindechef von Mühlbachl.

Land fördert die Fusion mit 1,2 Millionen Euro
Das Land fördert den Zusammenschluss mit 1,2 Millionen. Insgesamt stünde dem neuen Ort jährlich ein 8,5-Millionen-Euro-Budget zur Verfügung. Die Liste der geplanten gemeinsamen Vorhaben ist lang.

Angst vor Identitätsverlust
Die Bürgermeister stehen hinter dem Vorhaben, sie rechnen mit einer "mittelfristigen Kostenersparnis für die Gemeinden durch effizienteren Einsatz von vorhandenen Ressourcen. Die Angst vor einem Identitätsverlust entkräften die Dorfchefs mit einer Auflistung dessen, was alles erhalten bleibt: Auf jeden Fall die Ortstafeln, sämtliche Agrargemeinschaften, die Wassergenossenschaften und die Vereine.

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Es liegt in unserer Hand, eine gemeinsame, mit etwas gutem Willen eine tolle Zukunft für die nächsten Generationen zu schaffen, sagt Paul Hauser, Bürgermeister von Matrei am Brenner

Die Katastralgemeinden bleiben im Grundbuch eingetragen. Hier wird als Beispiel der Innsbrucker Stadtteil Igls genannt. Das Anlagevermögen der einzelnen Gemeinden (Gebäude, Maschinen, Liegenschaften etc.) wird in einem Verzeichnis festgehalten.

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