Vereitelter Ausbruch

Loch in Mauer verspachtelt, Schutt landete im WC

Steiermark
16.07.2020 06:00

Zwei Schwerverbrecher waren, wie die „Krone“ aufdeckte, kurz davor, spektakulär aus der Justizanstalt Graz-Jakomini auszubrechen. Dafür kratzten sie ein Loch in die Mauer ihrer Zelle, der Durchbruch ins Freie stand kurz davor. Die Männer spülten den Schutt, der bei den Arbeiten anfiel, in der Toilette hinunter ...

Mit Anstaltsbesteck und Eisenteilen ihrer Betten arbeiteten sich Imad Al H. (46) (jener Mann, der am 19. Juni 2019 vier Brandanschläge auf das Grazer Rathaus, das Bezirksgericht Graz-West und die Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung verübte) und der 38-jährige Ali H. (er stach im Auto mehrmals auf seine Frau ein) und zwei weitere Häftlingen durch die dicke Zellenmauer. Nur noch eine der fünf Ziegelreihen blieb über, schon bald wäre der Durchbruch erfolgt.

Mauerwerk mit Wasser befeuchtet
Doch wie konnte das unbemerkt passieren? Jeden Tag verspachtelten sie das Loch, Schutt spülten sie im WC hinunter oder packten ihn in Säcke, die sie zum Müll gaben. Die Kratz- und Schabgeräusche unterdrückten sie, indem sie das Mauerwerk mit Wasser befeuchteten. Nach getaner Arbeit schoben sie den Tisch davor und stellten ihn voll, damit man die Stelle nicht sehen konnte.

„Totale Überwachung ist nicht möglich“
Mario Raudner, Vorsitzender des Dienstausschusses der Anstalt, und Martin Schöpf vom Zentralausschuss betonen, dass bei dem enormen Arbeitspensum eine totale Überwachung unmöglich sei. Problematisch sei außerdem, dass zu wenig besonders gesicherte Hafträume zur Verfügung stünden. Das sind jene Zellen, in die besonders gefährliche Häftlinge verlegt werden: „Und das, obwohl die Personalvertretung seit Jahren mehr besonders gesicherte Hafträume fordert“, so Raudner und Schöpf.

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