Mit 14 gerissenen Schafen innerhalb einer Woche ist für die Serfauser Dorfführung das Maß übervoll. Am Montag wurde im Gemeinderat beschlossen, auf legalem Wege den Kampf gegen den Wolf aufzunehmen. BM Paul Greiter soll mit allen relevanten Institutionen eine Gesetzesänderung hinsichtlich einer „Entnahme“ bewirken. Auch in Uderns sei das angeblich so scheue Tier gesichtet worden.
In Osttirol ziehen Gerüchte von Selbstjustiz Kreise, in Serfaus spricht man von Machtlosigkeit. 14 Schafe fielen dort innerhalb einer Woche dem „Reißwolf“ zum Opfer. „Wir sind alle sehr in Sorge“, sagt BM Paul Greiter, „nicht nur die Bauern. Der Wolf ist auch für die touristische Nutzung ein Problem, die Leute haben einfach Angst.“
David gegen Goliath
Dies und vor allem eventuelle Maßnahmen wurden Montag im Serfauser Gemeinderat diskutiert. Und es fiel auch ein Beschluss: BM Greiter wurde offiziell beauftragt, bei allen relevanten Institutionen zu intervenieren, damit eine Lösung gefunden wird. „Die Lösung kann nur eine Gesetzesänderung sein“, sagt der Dorfchef. Dies wird allerdings ein David-Goliath-Spiel werden, denn der Artenschutz des Wolfes ist gemäß Artikel 16 der Fauna-Flora-Habitat-EU-Richtlinie in Stein gemeißelt. Greiter: „Ich muss jetzt in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Druck auf die Politik ausüben.“ Der müsse über Wien bis nach Brüssel reichen. Eine Koexistenz sei keine Option, es gebe in Serfaus keinen ungenutzten Lebensraum.
Langer Gesetzesweg
Eines ist klar: Dieser Weg wird steinig und vor allem ob der komplexen Rechtsmaterie sehr lange. Der Almsommer steht aber jetzt an und die Bauern müssen nun entscheiden, ob sie die Tiere auftreiben. Die letztwöchige Almbegehung mit Experten zeigte, dass gezielte Weidelenkung und Herdenschutz so gut wie nicht möglich sind. „Von einem Bauern weiß ich sicher, dass er seine Steinschafe im Tal lässt“, sagt Greiter, „die meisten warten ab.“ Dann kommt der Wolf eben ins Tal – angeblich letzte Woche im Zillertal. „Mein Sohn und sein Freund haben neben dem Golfplatz einen Wolf gesehen“, meldet eine Frau aus Uderns. Die Buben (13) seien sich ganz sicher gewesen und flüchteten.
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