Ganz, ganz bitter

Juve versetzt Sturm in der Nachspielzeit den “Todesstoß”

Steiermark
20.08.2010 12:10
Sturm ist am Donnerstag gegen Juventus haarscharf an der ganz großen Überraschung vorbeigeschrammt. Die Grazer steckten ein frühes Gegentor der Italiener weg, drängten auf den Ausgleich, der Schildenfeld in Minute 82 sogar gelang. Als dann alles schon nach Remis aussah, schlug die "Alte Dame" doch noch zu: Amauri traf (Bild) in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg der Turiner. Damit ist der steirische Traum vom Aufstieg in die Europa League wohl ausgeträumt.

Den ersten Dämpfer gab's schon vor dem Anpfiff: Andi Hölzl musste im Hit zuschauen, Muskelfaserriss, zwei Wochen Pause! Den zweiten Dämpfer musste Sturm in der 15. Minute verdauen - das Gegentor, das man unbedingt vermeiden wollte, war passiert: Nach einem Diego-Corner setzte sich Bonucci im Luftkampf gegen Pürcher und Feldhofer durch und traf per Kopf zum 1:0 für die "Alte Dame".

Juve in Top-Aufstellung
Die Italiener nahmen das Hinspiel nicht auf die leichte Schulter - Coach Del Neri schickte gleich acht Teamspieler in die Schlacht. "Die Frage ist, hat Juventus Lust oder nicht?", meinte Sturm-Manager Kreuzer schon vor dem Spiel. Die Antwort kam schon nach zwei Minuten, da drehte Gratzei einen Amauri-Kopfball über die Latte. Von "Abwarten und Tee trinken" war beim Rekordmeister keine Rede, die Italiener wollten schon in Graz die Weichen auf Aufstieg legen.

Bukva hämmert an den Pfosten
Aber Sturm spielte da nicht mit, erstarrte nicht wie das Kaninchen vor der Schlange. Allen voran der 17-jährige Hölzl-Ersatz Florian Kainz. Aber nicht der Junior, sondern Routinier Standfest hatte die Chance aufs 1:1 - sein Freistoß pfiff aber am langen Eck vorbei (25.). Vier Minuten drauf blieb den Fans der Torschrei im Hals stecken - Bukva nagelte an den Pfosten!

Unglaubliches Finish
Juve wankte, aber das 1:1 ließ auf sich warten: Weil bei einem Kopfball von Schildenfeld Szabics um Zentimeter vorbeirutschte, ein Weitschuss des Abwehrchefs knapp neben dem Tor einschlug und bei einem Weber-Knaller Keeper Storari gerade noch in den Corner wehrte (77.). In der 82. Minute stand Liebenau Kopf: Nach Bukva-Freistoß sorgte Schildenfeld per Kopf fürs 1:1. Doch in der Nachspielzeit kam's für Sturm leider noch knüppeldick - Amauri traf per Kopf und damit Sturm mitten ins Herz - 1:2 (91.).

Das sagten sie nach dem Spiel
Franco Foda: "Sehr, sehr bitter! Diese Niederlage haben wir nicht verdient. Wir haben toll gespielt, alles umgesetzt, was wir im Training erarbeitet haben."
Florian Kainz: "Nervös? Nein. Wir hatten ja alle nichts zu verlieren. Der Trainer hat mir das Vertrauen gegeben und ich habe versucht, es zu nützen."
Andi Hölzl: "Bitter, bei so einer Partie zuschauen zu müssen. Aber Florian Kainz hat schon im Training oft gezeigt, dass er's kann."
Mario Kienzl: "Natürlich ist die Enttäuschung jetzt riesengroß, weil wir uns das Unentschieden sicher verdient hätten. Aber wer weiß, was passiert, wenn uns in Turin ein schnelles Tor gelingt..."

SK Sturm Graz - Juventus Turin 1:2 (0:1)
Fußball-Europa-League, 4. und letzte Qualifikationsrunde (Play-off), Hinspiel, UPC-Arena Graz, 15.322 (ausverkauft), SR Cakir (TUR).
Tore: 0:1 (15.) Bonucci, 1:1 (82.) Schildenfeld, 1:2 (91.) Amauri.
Sturm: Gratzei; Standfest, Feldhofer, Schildenfeld, Pürcher; Kainz (72. Klem), Kienzl (82. Muratovic), Weber, Bukva; Kienast (75. Haas), Szabics.
Juventus: Storari; Motta, Bonucci, Chiellini, De Ceglie; Pepe, Sissoko, Marchisio (70. Melo), Lanzafame (55. Martinez); Diego (73. Del Piero), Amauri.
Gelbe Karten: Marchisio, Chiellini.

von Burghard Enzinger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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