SPÖ-Chef David Egger

„Es tut gut, die Scheuklappen mal abzunehmen“

Salzburg
17.05.2020 11:45
Wer ist der neue Mann an der Spitze der Salzburger SPÖ? David Egger erzählt im „Krone“-Interview von seinen Zielen und Plänen für die Partei.

Herr Egger, wann haben Sie sich dazu entschlossen, die SPÖ-Führung übernehmen zu wollen?

Ich muss gestehen, ich habe schon als Vizebürgermeister von Neumarkt immer wieder mit dem Gedanken gespielt. Als Walter Steidl dann auf mich zukam, war ich sofort Feuer und Flamme. Natürlich muss man so eine Entscheidung auch mit der Familie abklären. Bei den Gesprächen hatte ich von vornherein ein gutes Bauchgefühl.

Man könnte behaupten, Ihnen fehlt die nötige Erfahrung – gerade in der Landespolitik. Was entgegnen Sie Kritikern?

Es stimmt, ich bin neu. Aber das eröffnet mir auch einen ganz anderen Blickwinkel. Die Kommunalpolitik ist die beste Schule. Als Vizebürgermeister habe ich einen direkten Draht zu den Menschen. Außerdem tut es auch gut, einmal die Scheuklappen abzunehmen.

Als Vizebürgermeister bleiben Sie ja im Amt. Ihren Brotberuf als Sportjournalist und Moderator geben Sie auf?

Genau. Chef einer Partei zu sein ist ein Fulltime-Job. Dafür lasse ich meine Anstellung und Selbstständigkeit in der Medienbranche hinter mir. Ich nehme mir davon aber vieles mit: In dem Medienkonzern habe ich einiges über funktionierende Strukturen und Workflows gelernt. Durch meine Selbstständigkeit bringe ich unternehmerische Spitzfindigkeiten mit.

Sie haben einen Neustart für Salzburg und die SPÖ angekündigt. Geht das mit dem alten Team?

Es wird auf jeden Fall eine Rochade geben. Dass ich Michael Wanner als Bundesrat nachfolge, ist bereits bekannt. Er selbst wechselt in den Landtag. Ich brauche aber auch einen neuen Klubobmann und Parteigeschäftsführer. Für beide Positionen führe ich bereits konkrete Gespräche mit Kandidaten, möchte aber nichts vorweg nehmen.

Wie wollen Sie die Partei wieder auf Kurs bringen?

Wir müssen zu unseren alten Stärken zurückfinden. Es braucht keine neue Parteifarbe, aber neues Selbstvertrauen. Es gibt keinen linken oder rechten Flügel mehr, das müssen wir endlich hinter uns lassen.

Welche Themen wollen Sie zuerst anpacken?

Gerade jetzt in dieser schwierigen Pandemie-Phase müssen wir die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und der Einbruch in der Wirtschaft stellen uns vor Herausforderungen. Da müssen wir rasch Antworten liefern. Auch beim Thema Wohnen muss sich was ändern: Es kann nicht sein, dass sich eine Familie das Leben in Salzburg nicht mehr leisten kann.

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