Steirische Pflegeheime

„Missstände entstehen oft durch Überlastung“

Steiermark
28.04.2020 07:30

Die Coronakrise stellt die Pflegebranche auf eine harte Probe. Auch in der Steiermark ist die Situation oft prekär. Was läuft falsch, was muss sich ändern? Wir haben nachgefragt.

Üerlastung, Stress, lange Arbeitszeiten - immer wieder hört man von schlechten Arbeitsbedingungen im Pflegewesen. Zuletzt sorgten mehrere Corona-Tote und Missbrauchsvorwürfe in einem steirischen Heim für Aufsehen - eine andere Einrichtung musste Anfang April aufgrund von Personalausfällen sogar geräumt werden.

Missstände durch Überforderung
„Der Ruf einer gesamten Branche ist momentan durch die Lage in einem Pflegeheim in Schieflage geraten. Die Situation ist tragisch, was den betroffenen Bewohnern widerfahren ist, ist unverzeihlich, “ erläutert Daniela Kollegger. Sie leitet in Graz eine Schule für Gesundheits- und Krankepflege. Wie es zu solchen furchtbaren Fällen kommen kann? „Missstände und Missbrauchsfälle entstehen meist durch große Überlastung der Pflegekräfte, hervorgerufen durch Personalmangel und den daraus resultierenden Überstunden.“

Belastender Beruf
Zudem ist die Pflege auch ohne fehlende Kollegen kein leichter Beruf: „Viele belastende Situationen aus dem beruflichen Alltag müssen verarbeitet werden“, erläutert Kollegger. Besonders drastisch wird der Personalmangel etwa dann, wenn Pflegekräfte erkranken. In diesem Fall müssen dann oftmals die verbleibenden Mitarbeiter auch noch die Arbeit der kranken Kollegen erledigen.

Mehr Lohn, Anerkennung und bessere Arbeitszeiten
Menschen in Pflegeberufen verdienen für ihre harte Arbeit mehr Anerkennung und höheren Lohn. Zudem sollen laut Kollegger kürzere Arbeitszeiten dafür sorgen. „dass längere Regenerationsphasen für die anspruchsvolle Arbeit der Pflegefachkräfte gewährleistet sind. Damit Missstände, die durch Überlastung entstehen, in Zukunft vermieden werden.“

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