Viele kreative Ideen

Steirische Literaturszene rettet sich ins Internet

Steiermark
20.03.2020 08:00

Es sind schwere Zeiten, die wir alle gerade durchleben. So leidet auch die heimische Literaturszene massiv an den aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus. Doch man versucht sich mit Kreativität selbst zu helfen. Auf der Homepage des Grazer Literaturhaus etwa startet man heute „Die Corona-Tagebücher“ und auch sonst scheint das Internet aktuell die Heimat der steirischen Literatur zu sein.

Mehr noch als von Buchverkäufen, leben viele Autorinnen und Autoren von ihren Honoraren für Lesungen. Weil diese nun aber wegen des Coronavirus alle abgesagt wurden, stehen sie oft vor großen finanziellen Einbußen. Das Grazer Literaturhaus reagiert mit einer tollen Initiative und veröffentlicht auf seiner Homepage „Die Corona-Tagebücher“.

Schreibauftrag statt Lesung
All die Autorinnen und Autoren, die man in den kommenden Wochen für Lesungen ans Haus geholt hätte, haben von Leiter Klaus Kastberger und seinem Team eine Alternative geboten bekommen: Statt der Honorare für die Lesung haben sie einen Schreibauftrag erhalten.

„In den Texten sollen Sie ihre Erfahrungen mit den Maßnahmen rund um das Virus dokumentieren“, so Kastberger. Jede Woche am Freitag werden neue Texte auf der Homepage des Literaturhaus veröffentlicht. Damit kann das Haus weiter neue Literatur präsentieren und die Autoren fallen nicht um ihre Honorare um.

Zusätzlich sind auf YouTube nun auch alle Folgen der vom Literaturhaus konzipierten Literatur-Show „Roboter mit Senf“ zu finden.

Literatur im Netz
Und auch andere heimische Literaten sind ins Internet ausgewichen. Der Lyriker Christoph Szalay etwa hat die Präsentation seines neuen Gedichtbandes „raendern“ kurzerhand auf seine Facebook-Seite verlegt und die ehemalige Stadtschreiberin Kinga Toth lädt auf ihrer Facebook-Seite regelmäßig zu Literatur-Performances. Und auch der Grazer Verlag Edition Keiper hat seine Gulasch-Lesung, mit der man normalerweise in den Verlagsfrühling startet, ins Internet verlegt.

Online durch Roseggers Nachlass stöbern
Auch die eigentlich geschlossene Steiermärkische Landesbibliothek verweist dieser Tage auf das Online-Angebot: So kann man auf der Homepage etwa durch den literarischen Nachlass von Peter Rosegger blättern. Und auch der Großteil der heimischen Bibliotheken hat einen großen Fundus an E-Books im Angebot.

Bücher kaufen beim Buchhändler um die Ecke
Und auch der Buchhandel setzt vermehrt auf Online-Handel und bittet Lesebegeisterte, die derzeit ja besonders viel Zeit zum Lesen haben, nicht bei den großen Online-Händlern zu kaufen, sondern auch hier auf lokales Angebot zurückzugreifen. Welche Buchhandlung in ihrer Region auch online Bestellungen entgegennehmen können sie hier nachlesen.

Neuer Literaturwettbewerb
Und auch wer selbst literarisch tätig werden will, kann das mit einem neuen Ziel: Erstmals hat das Stieglerhaus in St. Stefan ob Stainz einen für alle offenen Literaturwettbewerb ausgeschrieben: „Worte bewegen“ nennt sich der mit 8000 Euro dotierte Preis. Erzählungen (maximal 20.000 Zeichen) können bis 15. April eingereicht werden, eine namhafte Jury (Daniela Strigl, Nicola Steiner und Gerwig Epkes) kürt die Gewinner.

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