Weil kein Vertreter der Gesundheitsbehörden am Donnerstag am Reschen in Tirol war, durfte jeder ungeprüft nach Tirol. Die Polizei war machtlos!
Die positive Nachricht zuerst: Die Lkw-Fluktuation funktionierte reibungslos. „Mehr als 100 Lkw passierten die Grenze“, informiert Michael Reheis, stellvertretender Kommandant der Polizeiinspektion Nauders. Er leitete am Donnerstag die wieder eingeführten Grenzkontrollen am Reschen. Zumindest bis zum frühen Nachmittag befand sich freilich kein Vertreter der Gesundheitsbehörden an dem Grenzübergang. Dies bedeutete: Die Polizei konnte zwar die Papiere der Reisenden überprüfen, nicht aber, ob die Reisenden aus dem Süden - wie nach dem Epidemiegesetz vorgeschrieben - einen maximal vier Tage alten Coronatest dabeihatten.
Eine Abweisung war somit nicht möglich. Potenziell infizierte Personen konnten daher ungehindert nach Tirol bzw. Österreich. Ebenso wenig konnte die Exekutive österreichische Einreisende dazu verpflichten, sich zu Hause in häusliche Quarantäne zu begeben.
150 Pkw aus dem Süden
Zum Glück hielt sich der Pkw-Verkehr in den erwarteten Grenzen. „Wir verzeichneten bisher rund 150 Pkw bei der Einreise nach Tirol“, informierte Michael Reheis am frühen Nachmittag. Eine Zunahme des Lkw-Verkehrs, der wegen der Überlastung am Brenner auf den Reschen ausweicht, trat nicht ein. Gesundheitskontrollen der Lkw-Fahrer waren wegen der nicht nachvollziehbaren Abwesenheit von Vertretern der Gesundheitsbehörden jedoch rechtlich nicht möglich.
Laut offiziellen Zahlen des Landes und der Polizei wurden an den Tiroler Grenzen 4722 Personen bis Donnerstagfrüh kontrolliert und 1244 Gesundheitschecks durchgeführt. Die Kontrollen haben vorerst keinen Verdachtsfall zutage gefördert. Indes gab es 71 Abweisungen nach Italien - in Fällen, in denen etwa keine Gesundheitszertifikate vorgelegt werden konnten.
965 Durchreisende - vor allem Deutsche - wurden verzeichnet. Diese mussten ohne Zwischenstopp in Österreich in ihre Länder weiterreisen. Der Pkw-Verkehr am Brenner war am Donnerstag laut Exekutive „kaum noch vorhanden“. Ein ähnliches Bild gab es laut Polizei am Reschen.
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