Linzerin lebt Traum

Nadine Mirada: Kurvenstar made in Austria

Adabei
09.03.2020 05:50

Linzerin Nadine Mirada hat es geschafft: Als Guess-Model trat sie in die Fußstapfen von Claudia Schiffer und Naomi Campbell. Dass sie das - trotz Konfektionsgröße 38 - jemals schaffen würde, hätte sie selbst nicht gedacht.

In sage und schreibe 118 Ländern war Nadine Mirada gleich viermal als Guess-Kampagnengesicht im Fernsehen zu sehen, in Zeitschriften abgedruckt und auf Plakaten zu bestaunen. Cannes, Los Angeles, Mailand, New York - seither gleicht ihr Jet-Set Leben einem Traum, den sie selbst kaum zu träumen gewagt hätte. Denn mit Konfektionsgröße 38 hat die Linzerin - für die Modebranche - alles andere als Idealmaße.

„Ich wollte schon als Kind Model werden. Mit drei Jahren ergatterte ich sogar eine Kampagne für einen österreichischen Kindermoden-Hersteller. In der Pubertät habe ich meinen großen Traum dann aber fast aufgegeben. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der ausschließlich ganz dünne Models gefragt waren. Es gab keine Vorbilder für kurvige Mädchen wie mich. Es gab noch keine berühmten Curvy-Models wie Ashley Graham oder Kate Upton. Wobei ich dazu sagen muss: Dass mich die Modebranche als Curvy-Model bezeichnet, liegt daran, dass alles über Größe X-Small in ihren Augen schon kurvig ist.“

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Es gab keine Vorbilder für kurvige Mädchen wie mich.

Nadine Mirada

Buschige Augenbrauen, gesunde Kurven, selbst die Körpergröße (1,70m) entsprach nicht jenen Frauen, die sie in ihrer Jugend auf den Titelseiten sah. „Damals wurde ich oft wegen meiner buschigen Augenbrauen aufgezogen. So viel ich früher gehänselt wurde, so viele Komplimente bekomme ich heute dafür.“

Nicht nur Komplimente! Mittlerweile sahnt die 31-Jährige bei Aufträgen für Augenbrauen-Kosmetik ab, wird für Beauty-Strecken in Magazinen gebucht, WEIL sie volle, natürliche Augenbrauen hat. Apropos natürlich: An Nadine Mirada ist übrigens jede Kurve echt. Gerade deshalb wird sie besonders oft in Amerika gebucht, denn dort fehlt es der Branche mittlerweile an natürlichen Schönheiten. Der Trend zu Schönheitsoperationen hat längst auch in der Model-Welt Einzug gehalten.

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Heute verdiene ich mit meinen Kurven Geld. Aber als Teenager habe ich in der Umkleidekabine mehr als nur einmal Tränen vergossen.

Nadine Mirada

„Heute verdiene ich mit meinen Kurven Geld. Aber als Teenager habe ich in der Umkleidekabine mehr als nur einmal Tränen vergossen. Ich hatte sehr früh einen großen Busen. Es gab damals einfach keine BHs für mich. Ich kann mich erinnern, wie erleichtert ich war, als wir dann endlich einen BH bei Palmers gefunden hatten, der passt.“

Damals, wie heute, immer an ihrer Seite? Ihre Mama. Die ist übrigens auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich Nadine immer wohl in ihrer Haut gefühlt hat: „Meine Mama hat mir immer gut zugesprochen. Mir gesagt, ich sei schön, so wie ich bin. Mich auch in den schweren Phasen immer wieder aufgebaut und davon gab es einige.“

Tränen gibt es heute auch, allerdings aus Freude. Als Nadine, die direkt von Guess-Gründer Paul Marciano entdeckt wurde, als Kampagnen-Nachfolgerin von Jennifer Lopez gebucht wurde, hatte sie Tränen in den Augen. Nicht zum letzten Mal: „Ich bin damals extra nach Las Vegas geflogen. Ich wusste, auf dem bekanntesten Billboard der Welt wird mein Spot laufen. Da stand ich also in Las Vegas, mit Coffee-to-go in der Hand und starrte auf den Bildschirm. Ich habe meine Mama angerufen und losgeheult. Vier Stunden habe ich mich dort nicht wegbewegt.“

Die Leidenschaft und Freude für ihren Job ist ungebremst, ihr Eifer ebenso: Kürzlich verkündete Paul Marciano auf dem Laufsteg, er wolle sie für die mittlerweile fünfte (!) Kampagne buchen. Bei einem weltbekannter Luxus-Konzern hat die Linzerin gerade unterschrieben, auch für die Filmfestspiele in Cannes ist sie gebucht und ein Angebot für eine Werbekampagne einer Parfumerie-Kette liegt ebenfalls auf dem Tisch. Darauf anstoßen wird die 31-Jährige aber nicht: „Mein Leben funktioniert nur, weil ich so diszipliniert bin. Ich gehe vor Mitternacht schlafen, trinke keinen Alkohol, mache dreimal die Woche Sport.“ Ihre Motivation? „Ich lebe gerade meinen Traum.“

Sasa Schwarzjirg, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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